SWANS The beggar

Mit „The Beggar“ kam vor einigen Wochen das 16. Album der legendären SWANS auf den Markt.

Ich hatte nicht von Anfang an dieses relativ vertraute Gefühl wie bei früheren Alben der SWANS und benötigte etwas Zeit, um mich einzuhören. Inzwischen läuft es aber doch rauf und runter und es ist ein würdiger Nachfolger.

Vielleicht hat es etwas mit den letzten Jahren zu tun, in denen während des Corona-Experiments das Leben auf vielerlei Art anders wurde und sich dabei und danach einiges neu sortieren mußte. Wahrscheinlich hat diese Zeit auch die Menschen verändert. Hinzu wird auch kommen, dass Michael Gira inzwischen auf die 70 zugeht und auch das, seine Art auf die Welt zu schauen, verändert und weiterentwickelt hat.

Das Album beginnt ruhig und ungefähr so, wie man es von einem reifen und nachdenklichen Michael Gira erwarten kann. Die ersten Stücke gehen etwas rauf und runter und mit dem Titelstück ‚The Beggar‘ ist ein erster musikalischer Höhepunkt erreicht. Das Stück beginnt langsam, steigert sich dann aber und erreicht kurz vor dem Schluss die kraftvolle Dynamik früherer Alben.

Mit ‚No More of this‘ wird es wieder ruhiger und nachdenklicher. Danach hätte es eigentlich wieder losgehen können. Stattdessen folgt mit ‚Ebbing‘ ein so ruhiges und melancholisches Stück, dass ich manchmal einfach weiterklicken will. Gerade in der zweiten Hälfte des Stückes bekomme ich den Eindruck, als ob er noch etwas sagen wollte, aber nicht wusste was.

Es wird für meine Ohren auch beim folgenden Stück mit dem langen Namen ‚Why Can’t I Have What I Want Any Time That I Want?‘ nicht viel besser und auch hier neige ich manchmal zum vorspulen. Abbrechen sollte man aber nicht. Denn der Titel steigert sich zum Ende dochnoch etwas und bildet eine Überleitung zum Grande Finale.

Denn mit ‚The Beggar Lover (Three)‘ kommt der Höhepunkt des Albums. Es ist auf die eine Art eines der typischen epischen Stücke der SWANS. Auf die andere Art ist es aber fast schon ein Album im Album. Denn während die bisherigen Titel eine eher klassische Songstruktur aufweisen, erzählt ‚The Beggar Lover (Three)‘ seine eigene komplexe Geschichte und sprengt mit über 40 Minuten Länge sowieso jedes klassische Schema. Das anschließende ‚The Memorious‘ ist dann noch ein kraftvoller Bonus, der das Album würdig abschließt.

Die SWANS sind übrigens inzwischen auch auf Bandcamp (SWANS Bandcamp) vertreten. So dass jeder, der noch eine Lücke in seiner Sammlung hat oder auch Michael Gira und den anderen Bandmitgliedern ein Geschenk machen will, viele der älteren und auch neueren Alben als Download kaufen kann. Der Vorteil von Bandcamp ist im Vergleich zu klassischen Streamingdiensten, dass der Künstler vom Kauf direkt profitiert. Gerade bei Künstlern, die nicht dem Mainstream entsprechen ein wichtiger Aspekt, da diese von den großen Streamern nur relativ wenig Erlös bekommen.

Und für Freunde von Livemusik und/oder Freunde der SWANS noch ein Hinweis, sie spielen am 21.11.23 im Admiralspalast in Berlin. Meine Tickets sind schon bestellt. Aber noch sind Tickets verfügbar: Swans – The Beggar – Admiralspalast, Berlin

Zum Abschluss noch ein Blick auf die Musiker, die beim Album ‚The Beggar‘ mitgewirkt haben. Interessant dürfte dabei u.a. sein, dass 3 der Musiker in Berlin leben:

Michael Gira – Gesang, Text, akustische Gitarre, Produktion. Gira gründete SWANS 1982 in New York City und war über die Jahre hinweg der wichtigste Songschreiber, Sänger und Produzent. Während der Swans-Pause (1999 – 2010) veröffentlichte er mehrere Alben und tourte der Band ANGELS of LIGHT. Vor kurzem veröffentlichte Gira ein Buch mit seinen Kurzgeschichten, Tagebüchern und Musiktexten mit dem Titel The Knot. Er lebt in New Mexico.

Kristof Hahn – Lap Steel, verschiedene Gitarren, Gesang. Kristof kam 1989 zu den SWANS und war einer der Hauptakteure bei ANGELS of LIGHT und von 2010 bis 2017 festes Mitglied der Swans. Zu Kristofs anderen musikalischen Unternehmungen gehören die Rock ’n‘ Roll Noir-Band Les Hommes Sauvages und Kool Kings (mit Alex Chilton). Wenn er nicht gerade Musik macht, übersetzt Kristof Bücher. Er lebt in Berlin, Deutschland.

Larry Mullins – Schlagzeug, Vibraphon, orchestrale Perkussion, Mellotron, verschiedene Keyboards, Hintergrundgesang. Larry ist ein ausgebildeter symphonischer Perkussionist. Er spielte in den 90er Jahren mit Iggy Pop und später mit The Stooges. In den späten 90ern spielte er bei SWANS und war einer der Hauptakteure bei ANGELS of LIGHT. Derzeit spielt er Schlagzeug bei The Bad Seeds. Larry lebt in Berlin, Deutschland.

Dana Schechter – Bassgitarre, Lap Steel, Keyboards, Gesang, Klavier. Dana spielte Bass und war ein Kernmitglied von Angels of Light. Anschließend veröffentlichte sie Musik und tourte als Bee and Flower. Ihre aktuelle Band ist das Power-Duo Insect Ark. Dana ist Animatorin und Designerin in der Filmindustrie und lebt derzeit in Berlin, Deutschland.

Christopher Pravdica – Bassgitarre, Sounds, Keyboards, Gesang. Chris spielte von 2010 bis 2017 als Mitglied der SWANS Bass. Chris hat mit den Bands The Gunga Din, Flux Information Sciences, Xiu Xiu, Yonatan Gat und Medicine Singers gespielt und hat ein eigenes Projekt namens We Owe. Chris ist Sounddesigner und lebt in Brooklyn, NY.

Phil Puleo – Schlagzeug, Percussion, Gesang, Klavier, exotische Blasinstrumente. Phil spielte in den späten 90er Jahren Schlagzeug bei SWANS und war von 2010 bis 2017 ein Kernmitglied von SWANS und wirkte bei ANGELS of LIGHT mit. Phils frühes musikalisches Projekt in NYC war Cop Shoot Cop und seitdem hat er unter anderem mit Human Impact gespielt. Phil ist ein äußerst talentierter Illustrator und lebt in Chicago, IL.

Ben Frost – Gitarre, Synthesizer, Klangmanipulationen. In seiner eigenen Arbeit sind Bens abenteuerliche Soundmanipulationen manchmal erschütternd und manchmal zart und sehr musikalisch. Seine zahlreichen Alben und seine kraftvollen Live-Shows haben ihm viel Anerkennung eingebracht. Er ist auch ein versierter Komponist und Arrangeur von Musik für Film und Fernsehen. Ben lebt in Reykjavik, Island.

2023, Young God Records LLC (über bandcamp) | Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version) | die Übersetzung habe ich etwas angepaßt und ergänzt

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