Anfang des Jahres hatte ich die Gelegenheit einen V70 DRIVe zu fahren und damals begonnen einen längeren Erfahrungsbericht zu schreiben, den aber irgendwie nicht fertiggestellt. Die Fragmente wiedergeben möchte ich hier aber trotzdem.
Kurz zusammengefaßt: der V70 DRIVe ist schon als Volvo zu erkennen und er verbraucht auch weniger als die normalen Modelle. Und er fährt sogar ganz gut. Trotzdem fehlt ihm aber etwas, was ich an meinen bisherigen Volvos immer geliebt hatte – er hat nur vier Zylinder und das merkt man. …
Wer den gesamten Bericht lesen will, schaltet hier einfach zum: weiterlesen
Vor kurzem konnte ich zwei Tage lang einen Volvo V70 DRIVEe als Ersatz für meinen V70 fahren und so einige Erfahrungen mit einem Sparmodell von Volvo sammeln. Zum Einsatz kam ein V70 DRIVEe aus dem Jahr 2012, der inzwischen ca. 15.000 Kilometer absolviert hatte.
Was beim ersten Einsteigen auffällt, ist vor allem das VolvoOceanRace-Design. Die Dekorpanele rundum haben ein Muster, daß an Masten mit Salingen und Wanten erinnert. Obwohl ich selbst Segler bin, fand ich es aber etwas zu unruhig und würde mich für mein Auto wohl dagegen entscheiden. Von außen hatte das Auto übrigens nicht das sonst für die VOR-Modelle verwendete blau.
Was noch auffällt sind die vielen kleinen Veränderungen zu meinem 2007er V70. Der Zündschlüssel ist anders und das Zündschloß nebst Startknopf sind verrutscht. Das Lenkrad fühlt sich anders an, wirkt irgendwie dünner und vor allem ist die Mittelkonsole mit mehr Schaltern versehen, die mich zunächst verwirren.
Über der Mittelkonsole sitzt jetzt das Navi-Radio. Das ist prinzipiell gut gelöst, allerdings finde ich der Bildschirm ragt zu weit nach oben und stört etwas den Gesamteindruck. An der Stelle frage ich mich immer, warum das Navi nicht ins Armaturenbrett oberhalb vom Lenkrad integriert wird … Zum Navi ist noch positiv zu vermerken, daß es recht schnell den Standort ermittelt hat und auch die Routenberechnung schnell erfolgte, die Eingabe eines Ziels war allerdings mühsam.
Bei den folgenden Beobachtungen ist vielleicht noch zu beachten, daß in den im Netz zu findenden Tests des V70 DRIVEe meist die erste Version mit Fünfganggetriebe getestet wurde. „Mein“ Modell hat schon ein Sechsganggetriebe und ist mit dem Ursprungsmodell nur bedingt zu vergleichen.
Nach dem Starten fällt mir gleich einer der markantesten Unterschiede zum normalen V70 auf. Der Motor ist zwar eindeutig auch im Standgas als Diesel zu erkennen, ihm fehlt aber dieses leichte Knurren, was ich bisher nur bei den 5-Zylindern gehört und gespürt habe und auch dieser leicht unrund scheinende Lauf, den ich vom alten 850er so mochte.
Der Motor stammt aus einer Kooperation von Ford mit dem PSA-Konzern und hat nur 4 Zylinder. Und auch das Getriebe scheint aus dieser Kooperation zu stammen. Denn obwohl es 6 Gänge hat, liegt der Rückwärtsgang im Vergleich zu meinem (und auch zum alten 850-Benziner) auf der anderen Seite. Das verwirrt mich zunächst einmal.
Erstaunliches kam beim Vergleich mit meinem 4 Jahre alten V70 mit Volvo-5-Zylinder zu Tage – der DRIVEe ist nach Zulassung 10 Kilogramm schwerer als der alte (1714kg zu 1704kg) und dazu darf die Gesamtmasse auch nur geringer sein: 2220 zu 2300kg – Differenz bei der Zuladung 90kg
84kW / 3.600U/min – 120kW / 4.000U/min
max. 190 zu 210 km/h
Hubraum: 1560cm³ – 2400cm³
Erstzulassung: DRIVEe 25.06.2012 (BW84A1) – V70 22.11.2007 (BW6941)
Anhängelast: 1300/750 – 1800/750
Stützlast: 75kg – 90kg
Die Fahrleistungen des DRIVe sind in Ordnung. Er geht nicht so los, wie der 5-Zylinder, als Wanderdüne kann er aber auch nicht bezeichnet werden. Vor dem Überholen sollte aber doch über den richtigen Gang nachgedacht werden.
Positiv fallen beim Auto aber noch zwei Dinge auf. Zum einen verbraucht er wirklich weniger als der 5-Zylinder. Auf meinen Referenzstrecken waren es ca. 0,5 bis 1 Liter weniger. Zum anderen ist der Tempomat im sechsten Gang besser zu gebrauchen. Bei meinem alten nervt etwas, daß ich im Bereich unter 70 km/h zwar mit Tempomat fahren kann, ihn da aber nach dem Beschleunigen nicht einschalten kann, sondern erst bis 70 km/h beschleuinigen muß. Beim DRIVe geht es so, wie von anderen Autos bekannt. Beschleuingen und dann einfach bei der gewünschten Geschwindigkeit einschalten …
(Noch eine Randnotiz. Ich hatte gestern die Gelegenheit in einem recht aktuellen VW Passat mitzufahren und war durchaus enttäuscht über die Materialwahl und Verarbeitung. Die Oberflächen wirkten billig und der Türöffner sehr zerbrechlich.)
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