Relativ spontan tauchte in diesem Jahr die Altenhofer Langstrecke in unserem Regattakalender auf. Das Frühjahr war voller Jollenregatten mit meiner Trainingsgruppe und auch meinen Jungs und die Dochnoch war eigentlich noch eine Baustelle. Die Fenster mußten auf jeden Fall montiert werden. Aber durch einen Baumarathon in den letzten Wochen und tatkräftige Hilfe von Matthias war die Dochnoch gerade pünktlich im Wasser.
Die Wetterfrösche hatten interessante Bedingungen vorhergesagt. Wind aus Südlicher Richtung mit 3 bis 5, vielleicht auch 6 Beaufort waren angekündigt und zum Nachmittag oder Abend vielleicht noch Gewitter.
Die Segelwahl war dadurch für uns einfach. Die große Genua ist ausgelutscht und für uns mit ca. 200 Kilogramm auf der Kante sowieso zu groß. Die Genua 2 ist von der Größe genau richtig und nagelneu.
Als wir um acht am See ankommen, ist von Wind wenig zu spüren. Aber schon um halb neun baut er sich auf und weht nach kurzer Zeit über die südlichen Berge beziehungsweise Hügel. Auf dem kurzen Stück bis Altenhof kommen auch schon einige kräftigere Böen zu uns.
Im SWVW treffen wir dann die üblichen Verdächtigen vom See, aber auch eine neue Crew, die jetzt mit der Ilsebil, die ja vorher bei uns im Verein lag, unterwegs ist.
Der Kurs ist schnell erklärt. Start zwischen einer Tonne vor dem Verein und dem Steg mit Flaggenmast. Alle legten pünktlich ab und segelten sich ein. Startzeit sollte 10:05 Uhr sein. Es war kein klassischer Start, da der Wind fast als Halbwind zum Start stand. Zusätzlich wurde es noch spannend, weil kurz vor dem Start der Wind etwas nachließ.
Ich rechnete für uns eher mit einem mittleren Platz, wir haben nur gut 200 Kilogramm auf der Kante und auch nur die Genua 2 hochgezogen, während die meisten anderen mit der großen Genua und 250 bis 300 Kilogramm auf der Kante unterwegs sind.
Umso erstaunter war ich, dass wir gleich zum Start richtig loszogen und nach kurzer Zeit an der Spitze des Feldes lagen. Es half dabei vielleicht auch, dass wir am weitesten in Luv beim Start waren und so freien Wind hatten.
Es war ein Anlieger Richtung Westen und so kam es vor allem auf Geschwindigkeit an. Die stimmte bei uns und den Barschberg rundeten wir so als erste. Danach ging es fast mit einem Anlieger zurück nach Altenhof. Auch das Gate durchquerten wir als erste.
Es lief weiter ganz gut. Nils war uns auf den Fersen, danach war etwas Luft und Ulf, Willi und Stefan kamen auf den weiteren Plätzen.
Von der Leetonne gingen wir auf die erste richtige Kreuz. Der Wind hatte aufgefrischt und wehte uns jetzt mit 5-6 Beaufort entgegen. Es war harte Arbeit, die Dochnoch aufrecht und auf Kurs und auch schnell zu halten. Die Böen kamen hier aber nicht zu heftig und krasse Dreher gab es auch nicht.
Trotzdem waren wir froh, als nach gut 20 Minuten diese Kreuz fertig war und wir auf den langen Anlieger Richtung Barschberg gehen konnten. Und auch für unseren dritten Mann war es wieder schön und so konnte es weiter gehen.
Die zweite Runde war entspannter. Der Wind wehte nicht ganz so stark und wir waren etwas geübter. An der Spitze gab es einen recht engen Kampf zwischen Nils und uns, aber auch Ulf war nicht weit entfernt.
Zurück am Barschberg hatten wir ein leicht misslungenes Manöver, da ich mich erst spät für einen Kurs um die Paddler an einer der Tonnen entschieden habe. Dadurch war Nils durch und mit Ulf wurde es knapp.
Bis nach Joachimsthal veränderten sich vor allem die Abstände und Nils war weit vorn. Auf der folgenden Kreuz kamen wir zunächst zwar näher, dann flog aber der Großschotfußblock ab und schnelles Handeln war notwendig.
Die Jungs reagierten blitzschnell und der von mir in einem Schubfach vermutete Schäkel war montiert.
Wir hatten bei dem Manöver relativ wenig verloren und konnten wieder an die Verfolgung gehen und waren immerhin wieder als zweite in Altenhof. Und da erfuhren wir, dass wir nun auch im Ziel waren, worüber wir durchaus froh waren. Die drei Runden waren bei den Bedingungen eigentlich genug.
An Land erzählte mir Nils übrigens, dass er fast aus dem Kahn gesprungen wäre, weil er keinen Weg an uns vorbei gefunden hat.
Schreibe einen Kommentar