Mit dem Treibanker in den Abend

Auch der Herbst hat wieder seine schönen und beeindruckenden Momente. Zum einen, wenn der Nebel über die Wiesen, Seen und Flüsse wabert. Zum anderen aber natürlich auch, wenn die Sonne heraus kommt und unter einem tiefblauen Herbsthimmel das sich verfärbende Laub anstrahlt.

Der Finowkanal ist zu jeder Jahreszeit ein schönes Revier und er ist auch bei fast allen Bedingungen gut zu befahren. Durch die geschützte Lage mit den vielen Bäumen stört auch stärkerer Wind kaum.

Meist fahre ich auf der Haltung zwischen den Schleusen Schöpfurt und Heegermühle. Heute möchte ich aber mal wieder Richtung Grafenbrück paddeln.

Das Umsetzen an der Schleuse Schöpfurt ist etwas mühsam das von mir heute gepaddelte S.I.C. Maui X14 hat nur einen mittigen Griff und nicht wie das oft gepaddelte Red Voyager auch seitliche. Außerdem ist es als Hardboard etwas empfindlicher, so dass ich nicht anstoßen will und vor allem rumpelt es bei jeder Berührung mit dem Ponton laut.

Größere Teile der Haltung nach Grafenbrück liegen schon im Schatten, aber dort wo die Sonne noch scheint, leuchten die Farben der Blätter im Licht.

Das schöne Laub hat aber auch einen kleinen Nachteil. Es fällt in den Kanal, bildet dort schwimmende Inseln, denen kaum auszuweichen ist und sammelt sich dann am Bug oder an der Finne. Den Bug halte ich frei, indem ich ca. einen Fuß hinter der Griffmulde stehe. Dadurch kommt der Bug so weit aus dem Wasser, dass die Blätter nicht mehr hängen bleiben.

Mit dem Laub an der Finne ist es etwas schwieriger. Immer wieder bilden sich größere Ansammlungen an der Finne und das, obwohl ich meine im Kraut eigentlich bewährte Finne nutze. Der Klumpen wirkt dann wie ein Treibanker und das Brett fährt sich entsprechend mühselig. Besser wird es erst, als ich wieder unterhalb der Schleuse Schöpfurt unterwegs bin.

Die Schleuse Grafenbrück wird wahrscheinlich im nächsten Jahr gesperrt und neu gebaut. Dieser Anblick ist dann Geschichte.

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