Pedalen: TIME ATAC ALIUM

Gewicht:474 g (Paar mit Cleats)
Preis: 35,- EURO bzw. 50,- EURO
effektive Einsatzzeit/
gefahrene Kilometer:
inzwischen an 4 Bikes montiert, insgesamt über 10.000 Kilometer (Mitte 03 bis Mitte 05)

Die TIME ATAC sind sehr einfach aufgebaut. In einem massiven Körper aus Aluminium befinden sich zwei starke Drahtbügel, die jeweils oben und unten aus der Pedalfläche herausragen. Eine Verstellung der Federhärte ist nicht möglich, aber auch nicht nötig.

Ein- und Ausstieg erfolgen sehr definiert nach einem relativ großen Ausdrehen des Hackens. Der Widerstand erhöht sich merklich und man ist draußen. Dabei ist auch ein Auslösen nach innen möglich, was z.B. bei Sturz hilft.

Funktion bei Verschmutzung ist gut, wobei es mit voll versandeten Cleats nicht so gut geht, hier muß ich erst das Cleat frei schlagen. Bei Matsch und Lehm hatte ich dagegen noch nie Probleme.

Weiterer Vorteil - die Standfläche ist für ein MTB-Pedal relativ groß.

Fazit: Time trifft mit dem 03er ATAC (und auch mit dem etwas leichteren 05er) voll meinen Nerv. Habe diese Pedalen an vier verschiedenen Bikes montiert und werde auch für die anderen Bikes welche kaufen.

Bewertung: 1+.

Steuersatz: WTB Momentum GREASE GUARD

Gewicht: 135g
Preis: 66,- EURO
effektive Einsatzzeit/
gefahrene Kilometer:
ca. 3.000 Kilometer

Eine insgesamt ziemlich entäuschende Vorstellung. Ich fand den Steuersatz auf Grund seiner Konstruktion und auch Optik schon immer sehr cool und wollte ihn unbedingt an eines meiner Bikes schrauben.

Bei The Brave war es dann endlich so weit und ich baute ihn nach sorgfältigem Fräsen ein. Zuerst lief auch alles super. Die Lenkung funktionierte einwandfrei und als sie mir trocken erschien, pumpte ich einfach grease (Fett) hinein und fertig.

Nach knapp 3.000 Kilometern dann aber der große Crash: zuerst kamen eigenartige Geräusche durchs Bike und nach gut 50 weiteren Kilometern und gerade rechtzeitig, bevor ich wieder los fahren wollte, blockierte die Lenkung. Schnell hervorgeholtes Werkzeug brachte die Ursache zu Tage: der Abstandsring, der die Kugeln des oberen Lagers auf Abstand halten sollte, begann sich aufzulösen und streute dabei seine Reste so um sich, daß das Steuerrohr blockierte.

Kurzzeitige Abhilfe brachte das Entfernen dieses Ringes, jetzt waren nur zu wenig Kugeln drin, aber bis ich zu Hause war, ging es noch. Hier dann der große Umbau:

Der Steuersatz wird von 4mm-Kugeln gestützt. Von diesen baute ich ungefähr doppelt so viele ein, wie mit diesem Abstandshalter drin waren, dazu baute ich auch gleich das untere Lager um, an dem schon Eindrücke der Kugeln zu erkennen waren!

Fazit: Wirklich enttäuschend diese Leistung! 3.000 km - so wenig haben nicht einmal die alten DDR-Steuersätze gehalten! - Durch den Umbau geht es aber wahrscheinlich noch viele Kilometer weiter.

Bewertung: 4.

PEDALE: Suntour XC Pro Grease Guard

Gewicht: 310 g
Preis: 120,- DM
effektive Einsatzzeit/
gefahrene Kilometer:
ca. 20.000 Kilometer

Die Suntour XC Pro Grease Guard-Pedalen sind klassische MTB-Pedalen, die sich am besten mit Haken und Riemen fahren. Die Oberseite ist realtiv eben, der Käfig und die Auflage auf dem Pedalkörper haben in etwa die gleiche Höhe. Die Unterseite ist strukturierter, der Pedalkörper ist höher als der Käfig, durch die aus dem Körper ragenden Stifte sind die Pedalen aber auch in dieser Position griffig, wenn auch nicht so bequem.

Großes Plus: Durch das Grease Guard - System lassen sich die Pedalen mit einer Fettpresse nachschmieren. Das funktioniert mit der richtigen Fettpresse (lange Spitze) problemlos.

Fazit: Absolut geniale Teile und im Endeffekt ist es "Schade", daß jetzt Klickpedale (Systempedale) modern sind - die besten Teile für ein Retrobike.

Bewertung: 1+.

Ritchey Super Logic Bottom Bracket - Tretlager, 103mm Achslänge

Gewicht: 214 g
Preis: 19,90 EURO
(als Sonderangebot)
effektive Einsatzzeit/
gefahrene Kilometer:
1.066 Kilometer (erste Schäden nach ca. 850 - 900 km)

Ritchey Super Logic Bottom Bracket-Innenlager: Die Konstruktion macht auf den ersten Blick einen sowohl einfachen als auch durchdachten Eindruck. Die Welle aus Stahl ist in der Mitte etwas verdickt, um die Kräfte besser aufnehmen zu können, die Lagerschalen bestehen aus Aluminium und alles wirkt sehr hochwertig. Der Einbau erfolgte ohne Probleme, der Konus der Wellenenden paßte perfekt zu den Suntour-Kurbeln.

Das Lager vermittelt im Fahren auch den Eindruck, ausreichend steif zu sein und läuft zum Anfang sehr leicht. Nach ca. 850 km kommen jedoch die ersten Probleme, das Lager scheint geringfügig schwerer zu laufen. Nach gut 1.000 km ist allerdings auch schon beim normalen Treten ein Widerstand zu spüren und ich legte eine Wartungspause ein.

Allerdings war es da schon zu spät. Nach Demontage der linken Kurbel kamen mir schon die ersten Einzelteile entgegen und es war klar, daß sich das linke Lager komplett aufgelöst hat. Ursache dafür war, daß sich der Distanzring, der die Kugeln auf Abstand halten soll, aufgelöst hatte und dabei das Lager demolierte. Es half nur noch der Ausbau.

Bewertung: (3) - 4

Siehe auch: il.pompino

DDR - Steuersatz

Gewicht: ca. 150 g
Preis: DDR-Mark
effektive Einsatzzeit/
gefahrene Kilometer:
viele Kilometer

Diese Art Steuersatz war früher in jedem DDR-Rad zu finden. Das Teil ist überaus simpel aufgebaut, einfach zwei Schalen aus Stahl und zum kontern massive Muttern, die obere so geformt, daß der Spalt zum Vorbauschaft minimal wird.

Eine richtige Dichtung fehlt in diesem Steuersatz. Das Lager ist nur geschützt durch den nur schmalen Spalt zwischen Gabelkonus und Lagerschale und ordentlich Fett. Für ein Bike mit Schutzblechen kein Problem, da von unten dadurch kaum Wasser oder Schmutz gespritzt kommen kann. Wenn allerdings ohne Schutzblech gefahren wird, ist regelmäßige Wartung notwendig.

Für mich ist allerdings immer wieder erstaunlich, wie lange dieses Teil nun schon verbaut ist und trotzdem noch funktioniert. Allerdings fahre ich mit den alten Bikes oder jetzt Oliver sicher auch nicht so hart wie auf dem MTB.

Bewertung: 1+ eines der Teile, bei denen ich mich frage, warum sowas keiner mehr herstellt, für Klassiker optimal

EDCO - Innenlager (Tretlager)

Gewicht: ca. 260 g
Preis: 125,- DM
effektive Einsatzzeit/
gefahrene Kilometer:
16.000 Kilometer

EDCO-Innenlager waren mit die ersten Patronenlager am Markt. Hierbei sind Industrielager mit der Achse und einer Hülse als wartungsfreie Einheit verbunden. Die Hülse wird durch zwei Aluminiumadapter im Rahmen gehalten.

Das Lager lief problemlos und leicht ca. 16.000 Kilometer. Dann ein lauter Knack und ich hatte die rechte Kurbel mit dem Achsstummel am Fuß. Die Ursache für diesen plötzlichen Bruch ist mir weiter unklar, trübt aber sehr das bis dahin positive Bild des Tretlagers.

Bewertung: 3 (ohne Bruch: 1)

Tretlager SIMSON


Im black bike habe ich diverse alte und uralte Teile verbaut. So unter anderem auch ein Tretlager von SIMSON für eine Keilbefestigung der Kurbeln und einschraubbare Lagerschalen. Das Tretlager verfügt über keine besondere Dichtung, das Lager wird nur durch Fett geschützt.

Nach einer Laufleistung von gut 1.000 Kilometern seit der letzten Wartung und auch, weil es auf den Winter zuging, habe ich das Lager mal wieder auseinander gebaut und gefettet und dabei die Bilder gemacht.

Bei der Demontage fiel auf, daß die rechte Seite trocken gelaufen war, aber noch keine Rostspuren zu erkennen waren. Die linke Seite war in Bezug auf das Fett sehr gut. Jedoch war der Kranz, der die Kugeln auf Abstand hält, mehrfach gebrochen. Der Konuslauf auf der rechten Seite war vertieft, aber noch rund, so daß ich das Lager neu fettete, für links mehr Kugeln heraussuchte und alles wieder nach gründlichem Putzen zusammenbaute. Hierbei kam es u.a. auf ein sauberes Einstellen des Lagerspiels an.

Schwächen: Das ganze Teil ist sehr alt, so daß die Abnutzung des rechten Konussitzes nicht als Schwäche gewertet werden kann.

Bewertung: 1 - eigentlich erstaunlich, mit wie wenig Aufwand so haltbare Teile hergestellt werden können. Allerdings erfordert es auch einiges an Wartung, damit es so lange halten kann.

Vorbau: GIRVIN Flexstem

Gewicht:nicht gewogen
Preis: derzeit um 10,- EURO
effektive Einsatzzeit/
gefahrene Kilometer:
ca. 500 Kilometer

Der Vorbau besteht aus einem Aluminiumschaft, einem massiven Aluminiumteil mit dem Gelenk und einem Stahlvorbau, der sich über ein Elastomer auf dem massiven Alu-Teil abstützt und somit für Kompfort sorgen soll. Zusätzlich befindet sich noch ein Bremszugegenhalter am Vorbau.

Auf den ersten Blick ist der GIRVIN Flexstem ausreichend steif. Unterschiede zu meinen anderen Vorbauten sind nicht zu erkennen. Und er federt sogar ein. Schon beim aufsitzen geht der Vorbau ein kleines Stück nach unten und beim fahren ist deutlich zu spüren (oder eher nichts zu spüren), daß die kleinen Stöße abgemildert werden. Zumindest funktioniert dies bei meinem Gewicht von ca. 75 kg und einer relativ gestreckten Sitzposition, also Last auf den Armen. Bei ca. 60 kg Körpergewicht und etwas gemäßigter Position wird es aber schon weniger.

Schwächen: Der Vorbau kommt ungedämpft wieder hoch. Was bei normalem Einsatz vielleicht noch geht, stört bei aktiver Fahrweise sehr. Das Rad kommt bei Zug auf den Lenker einfach einen Tick später und der kurze Augenblick ohne Druck fühlt sich an, wie ein Zug ins Leere.

Fazit: Ein sehr interessantes Bauteil und zu seiner Zeit sicher eine gute Alternative zu den eher träge arbeitenden Federgabeln. Heute würde ich am "richtigen" MTB aber eine Federgabel vorziehen, auch wenn es teurer wird. Allerdings fürs Citybike oder auch das Reiserad könnte es noch immer eine Alternative sein.

Bewertung: 2 - 3, je nach Einsatzzweck.

alles klar?

Bewertungschema:

1+ - ich bin begeistert!
1 - würde ich wahrscheinlich wieder kaufen
2 - würde ich vielleicht wieder kaufen, wenn der Preis stimmt
3 - war o.k., aber nicht nochmal
4 - ich bin kurz davor, mich über den Kauf zu ärgern, benutze die Teile aber noch, bis sie auseinander fallen
5 - nie wieder, ich verfluche den Tag des Kaufes - hätte ich doch einen Fachhändler fragen sollen?

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