Ein Saporosch in Chemnitz

Unter Stalin wurde um 1950 die Entwicklung eines einfachen, billigen Fahrzeugs für Kriegsversehrte angeordnet. Gebaut wurde es jedoch erst ab 1960 unter Chruschtschow und in verschiedenen Modellreihen bis 1994 hergestellt. Umgangssprachlich wurden diese zweitürigen Fahrzeuge in Deutschland – vor allem in der DDR – meist Saporosch oder einfach Sapo genannt. In den westeuropäischen Ländern wurde Saporoshez unter den Exportnamen Yalta/Jalta, Eliette und ZAZ verkauft. Insgesamt liefen in den Jahren 1960–1994 3.422.444 Autos vom Band. (Saporoshez (Automarke) – Wikipedia)

Der Saporosch war in der DDR eines der eher seltenen Fahrzeuge und ich selbst habe nie einen besessen. Ich kann mich aber an eine Anekdote aus der Wendezeit erinnern. Ich war 1989/90 öfter in Kleinmachnow in der Berufsschule und an einem ruhigen Abend beschlossen meine Freunde aus der Uckermark mit ihrem Saporosch nach Westberlin zu fahren, um die 100DM Begrüßungsgeld abzuholen.

Ich saß hinten und da der Saporosch als Kleinwagen in der zweiten Reihe natürlich relativ eng war und meine beiden in der ersten Reihe sitzenden Begleiter auch nicht gerade klein waren, gab es kaum Platz für die Beine und ich saß diagonal im Auto. Hinter mir brubbelte der luftgekühlte Viertakt-Vergaser-V4. Es ging zügig über die AVUS und hinein in die City-West.

Gesehen im Museum für sächsische Fahrzeuge e.V.


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