Das Wochenende auf dem Müggelsee war noch mal eine völlig neue Erfahrung mit dem für mich immer noch ungewohnten Laser/ILCA. Es war nicht nur so ein bisschen zum Quatsch oder Training über den See segeln, sondern die Teilnahme an einer richtigen Regatta.

Eigentlich wollte ich relativ entspannt bei der Regatta Der Wikinger ausgerichtet vom SC Wiking im ILCA7 starten. Dafür hatte ich das Boot extra mit einem neuen Segel ausgestattet. Aber da ich der einzige Starter bei Meldeschluss war, wurde der ILCA7 gestrichen. Ich entschied mich daher dafür, im ILCA6 zu starten und mich mit den jungen Wilden zu messen.

Es macht den ILCA interessant, dass er eigentlich 3 Bootsklassen vereint und im 4er und 6er relativ viele Regatten stattfinden, im ILCA7, der ja der Kern der gesamten Klasse ist, aber recht wenige. Gerade aus dem Grund fahren wohl auch einige Senioren bei den ILCA6 mit, obwohl sie vielleicht auch ILCA7 fahren könnten.


Den Müggelsee teilen wir uns mit den Optis, die beim Meer-Seen-Cup starten (Regatten auf dem Müggelsee). Die Optis nutzen die westliche Hälfte, wir fahren auf der östlichen fast vor dem Strandbad. Da wir Westwind haben, können wir zum Start den Müggelsee komplett überqueren.

Ich bin relativ spät draußen und gerade dabei, mich etwas einzusegeln, als mein Großer vorbei kommt und meinte, der Kleine hätte leichte Probleme. Ich erkenne schnell, dass es wohl nicht sein Tag ist und segle mit ihm gemeinsam und ganz entspannt wieder zurück zum Wiking. Immer wieder kommen kräftige Böen über den See, die wir aber gut meistern.
Das Kind an Land abgesetzt, mache ich mich wieder auf den Weg. Als ich dem Start näher komme, sehe ich den Start der Europe und schreibe für mich eigentlich auch den ILCA6-Start ab, da es noch ganz schön weit ist. Die ILCA6 sind aber so aufgeregt, dass sie einen Allgemeinen fabrizieren und so komme ich genau in der Vorbereitungszeit der Wiederholung in Startnähe. Eine genaue Zeit habe ich nicht, aber einen ungefähren Plan – halbwegs frei starten und dann links raus, am Rand mit freiem Wind segeln.

Ich komme nicht allzu schnell vom Start weg, habe aber halbwegs Platz, da einige der neben mir gestarteten relativ zügig umlegen und dann finde ich auch relativ schnell freien Wind und bin ähnlich schnell wie die anderen. Ich bin hochmotiviert und ackere entsprechend. An der Luvtonne werde ich belohnt mit einem Platz ziemlich weit vorne und kann in Ruhe zusehen, wie eigentlich alle, die mehr in der Mitte unterwegs waren, nach mir um die Luvtonne gingen.
Auf dem Vorwind fahre ich einen Luvbogen. Ich halte mich bewußt von den anderen weg. Und komme auch ganz gut durch. Ich sehe, wie andere mit ihrem Boot arbeiten, bin selbst aber eher froh, dass ich sauber an den Leemarken ankomme.
Auf der zweiten Kreuz fahre ich wieder eher rechts außen. Hier ist teilweise gut zu beobachten, wie einzelne Böen als Streifen durch das Feld wandern. In Summe sind sie aber ganz gut verteilt und ich bekomme auch die eine oder andere ab. Die Kreuz läuft auch gut und so bin ich wieder ungefähr Fünfter, mein Großer ist ganz dicht neben mir.
Auch den letzten Vorwind fahre ich eher passiv und auf Sicherheit bedacht nach Osten. Es wird wieder ein leichter Luvbogen und wieder kann ich meine Position ungefähr halten. Vom Leegate ist es dann nur ein kurzer Raumschotgang und schon sind wir im Ziel. Ole ist ganz knapp vor mir und ich komme als Sechster rein.
Die Pause ist irgendwie zum erholen da, aber ich bin ja auch zum Spaß dabei. Also nutze ich einige der kräftigeren Böen und bringe den Laser etwas ins Gleiten. Das fehlt mir beim inzwischen fast schon normal gewordenen Up-and-Down-Kurs. Denn beim Laser bringt kreuzen vor dem Wind nix und Down ist dann platt vorm Laken nach Lee. Die Profis arbeiten dabei natürlich auch, aber es bleibt eine Wackelei und richtig schnell wird das nicht. In der Pause kann ich dagegen auf einen passenden Raumschotkurs gehen und das Maximale heraus holen.

Bei der folgenden und inzwischen dritten Wettfahrt wollte ich eigentlich ähnlich wie bei der vorherigen fahren, aber am Pinend war es mir zu voll und so blieb ich in der Mitte. Vom Timing war ich etwas besser, blieb aber trotzdem gleich wieder etwas zurück und mußte dann beobachten, wie alle links raus gesegelten richtig abgingen, während ich eher so dümpelte. Ich versuchte, freien und kräftigeren Wind mehr in der Mitte zu finden. Das funktionierte aber nicht wirklich und so war ich an der Luvtonne auf dem Vorletzten. Und dabei blieb es auch bis ins Ziel.

In der Pause zur letzten Wettfahrt kam dann meine mittlere Segellatte raus. Mit Hilfe von Hannes versuchte ich, sie wieder rein zu schieben und zu fixieren. Letzteres klappte aber mehrfach nicht und so zog ich die Latte entnervt raus und probierte, ohne zu segeln. Das klappte auf der Startkreuz leider nur mäßig, das Boot klapperte vom Masttop bis zum Ruder und es war nicht mal halbwegs schnell. Ich knüppelte so bis zur Luvtonne, es machte aber nur mittelmäßig Spaß und so fuhr ich weiter bis in den Hafen.
Für den Sonntag war dann nur noch eine Wettfahrt geplant. Für mich ein komisches Konzept, wenn die An- und Abfahrt zum Regattagebiet doppelt so lange dauert, wie die eigentliche Wettfahrt. Ich merkte heute die Müdigkeit von gestern immer noch und außerdem war pünktlich zum Start der Wind noch etwas zurück gegangen. Ich fühlte mich nicht schnell und war es auch nicht und kam als letzter zur Tonne. Immerhin noch in Sichtweite der Vorletzten. Vorwind und auch auf der nächsten Kreuz änderte sich daran wenig. Auf der Kreuz kam ich etwas näher, auf Vorwind verlor ich und so kam ich auch wieder als letzter ins Ziel.

Da es mir aber irgendwie noch zu wenig Segeln war für diesen Sonntag, fuhr ich einen langen Schlag zum Südufer des Müggelsees und außen um die Optis rum. Auch hier war es wieder interessant, wie sich der Wind am Ufer orientiert und leicht über den gesamten See drehte. Trotzdem war ich noch knapp vor den ILCA4 wieder im Hafen und wir konnten gemeinsam einpacken.

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