Die Erschließung des Raumes

Eine kleine Diskussion über die Entwicklung des ÖPNV in den Randgebieten der Mark Brandenburg

I: Eine ähnliche Meldung hätte ich gerne für Joachimsthal-Templin…. RB73 und RB74Wie zwei Bahnlinien im Norden Brandenburgs erhalten bleiben sollen

>>Weil die Zugstrecke von Kyritz über Pritzwalk bis nach Meyenburg nicht mehr im Landesverkehrsplan vorgesehen ist, kam es zu Protesten. Nun wurde ein Konzept vorgestellt, wie die Strecke moderat ausgebaut und so erhalten werden könnte.<<

A: Da habe ich echte Zweifel…

I: Es ist wie immer die Frage des politischen Willens. Und wenn in Summe mehr Bahn gefahren werden soll, werden auch Parallelstrecken wieder wichtiger. Früher war das eine wichtige Nebenmagistrale.

A: Wie gesagt, ich habe Zweifel. Die an Berlin angrenzenden Landkreise müssen extreme Gegensätze „verwalten“. Krachenden Zuzug mit Belastung aller Infrastrukturen, extremer Leerstand am anderen Ende… und da passt die Bahnstrecke eher ans „andere Ende“…

I: Zweifel habe ich auch. Brandenburg vernachlässigt seine Ränder massiv. Nicht nur in der Prignitz. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Um Joachimsthal-Templin sieht es ja düster aus. Ende des Jahres ist sehr wahrscheinlich Schluss. Schade drum.

A: Bevoelkerungsentwicklung regional Brandenburg

Die Leute ziehen/sterben weg… weil es in Berlin oder in Hamburg die spannenderen Jobs gibt…

I: Das ist nicht zwangsläufig und hängt u.a. auch mit der schlechten Anbindung zusammen. Einige gehen nur notgedrungen. Und Jobs sind auch nur da, wo es gute Infrastruktur gibt.

Und manchmal ist das wegziehen auch temporär und irgendwann wäre die Heimat wieder interessant, wenn …. ja wenn man da auch hinkommen würde.

Und das andere ist, Du hast es selbst gesagt, Berlin wächst weiter und damit auch der Speckgürtel. Wobei es auch ein Speckstern ist. Angermünde z.B. wächst u.a. wegen guter Anbindung nach Berlin.

Kann man natürlich nicht direkt mit der Prignitz vergleichen. Aber vielleicht Rheinsberg. Die Bahnlinie nach Rheinsberg war fast tot (bin mir nicht mehr sicher, vielleicht war sie auch zwischendurch ganz geschlossen). Dann gab es einen Sommerbetrieb und inzwischen wieder Ganzjahresbetrieb.

Auch für Touristen ist es interessant, wenn Züge möglichst weit in die Urlaubsregion vordringen. Viele derjenigen, die Bahnanreise nutzen, schauen, wie dicht der nächste Bahnhof ist. Die regionalen Busangebote helfen da nicht weiter….

Und dann kommt bei der Strecke ja noch der Magistralenentlastungscharakter dazu. Rostock ist nicht mehr ganz so wichtig wie früher, die Bahnlinie Berlin-Neustrelitz (Berliner Nordbahn) aber schon ziemlich voll. Und wenn man neben den Triebwagen noch den einen oder anderen Güterzug da entlang schicken könnte, würde es manchmal helfen.


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