Als ich vor über 15 Jahren erneut nach Pankow zog, war es ein friedlicher bisschen spießiger Bezirk, der auch noch halbwegs luftig war. Wir zogen auch in einen Altbau in einer gemischten ruhigen Gegend. Gebaut wurde wenig.
Einige Jahre später begann aber auch in Pankow der große Bauboom. Plötzlich standen irgendwo Bagger und rissen Garagen ab oder irgendwo wurden Bäume gefällt und es entstanden Baulücken, wo vorher Grünflächen bestanden. Oder Gebäude wurden aufwendig modernisiert und auch aufgestockt.
Zu den inzwischen fast schon üblichen Bauaktivitäten kam in den letzten Jahren noch die umfassende Sanierung des Leitungsnetzes. Anwohner der Wolfshagener Straße kennen die Auswirkungen seit langem. Gefühlt werden auch immer neue Baustellen begonnen, Straßen, Straßenbereiche oder Gewebe gesperrt, ohne das irgendwo etwas fertig wird.
Es wird enger in Pankow durch die Zuzüge und auch die vielen Baustellen. Das Verkehrschaos wächst und im gleichen Maße wahrscheinlich auch der Frust bei den Anwohnern.
Hinzu kommen jetzt aber noch Beschränkungen des Verkehrs und Baumaßnahmen, die kaum noch einer versteht und nur wenige gut finden.
An die Ausweisung der Ossietzkystraße als Fahrradstraße hat man sich halbwegs gewöhnt. Auch früher fuhren hier viele Radfahrer und ich bewegte mich eigentlich fast nur in den Randzeiten mit dem Auto dort entlang.
Vor kurzem wurden aber in ganz Pankow Viertel verkehrlich durch Poller getrennt. An anderer Stelle wurden Poller in Pankow schon gerichtlich wieder entfernt. Was mit dem zwischen Majakowskiring und Ossietzkystraße passiert ist, weiß ich nicht. Aber vorläufig ist die Fahrt hier nicht mehr blockiert.
Blockiert sind dafür Grünflächen und auch der Spielplatz zwischen Ossietzkystraße, Kavallerietrasse und Am Schlosspark. Die GESOBAU und der Bezirk (oder war es der Senat?) wollen hier Flüchtlingsunterkünfte errichten. Der Widerstand der Anwohner ist groß und verständlich. Wird von „höherer“ Stelle aber ignoriert und bekämpft.
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