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Der Sattel

Der Sattel ist eines der wichtigsten, wenn nicht das wichtigste Bauteil überhaupt. Auf jeden Fall stellt er den entscheidenden Kontaktpunkt zwischen Bike und Fahrer dar. Und sorgt somit bei vielen für quälende Kilometer.

Früher war alles irgendwie einfacher. Da gab es (fast) nur Ledersättel und die passen sich bekanntlich irgendwann an den Sitzer an und sind spätestens ab dann, wenn sie halbwegs gepflegt werden, fast nie unbequem und auch fast "unkaputtbar".

Leider sind Ledersättel zum einen inzwischen sehr teuer und dann auch noch sehr schwer. Das schwer spielt ja für die meisten Fahrer erstmal nicht so die Rolle, solange es bequem ist.

Beim Bikekauf ist der Sattel im Normalfall schon montiert. Je nach Preisklasse herrschen mehr oder weniger bequeme Modelle vor. Schwierig wirds vor allem bei billigen Bike-Modellen, denn hier gibt es natürlich auch billige Sättel. Die sind meist dick mit weichem Schaumstoff gepolstert und wirken so auf den ersten Blick bequem. Denn es ist doch so wie beim Sofa - dick = bequem - oder?

Dicke und weiche Polster haben aber einen sehr entscheidenden Nachteil:

Der Hintern findet beim Hinsetzen eine Position und kann diese dann eigentlich nicht mehr verlassen. Durch die dicken weichen Polster sacken die Knochen an einer Stelle ein und liegen dann wie in einer Kuhle. Untersuchungen und auch eigene Erfahrungen haben aber gezeigt, daß gerade dieses Eintauchen das größte Übel ist.

Dazu muß ich nochmal kurz ausholen und auf Ledersättel eingehen. Ledersättel sind nicht unbedingt bequem, weil sie besonders weich sind, eher das Gegenteil ist der Fall. Meist sind sie so gebaut, daß sich das Leder wie eine Hängematte zwischen den Aufspannpunkten spannt. Der Vorteil ist, der Hintern kann nicht einsinken, sondern bewegt sich frei auf der Oberfläche. Gleichzeitig baut sich auch noch eine Spannung im Hintern auf und die Druckpunkte wechseln dadurch.

Wenn man das jetzt ganz kurz zusammenfasst, gibt es eigentlich nur eine Alterantive zu Leder - ganz dünn und fest gepolsterte Sättel.

Für mich hat sich der Flite von Selle Italia bewährt. Inzwischen habe ich auf allen "guten" Rädern so ein Teil und bin damit auch die letzten Radtouren gefahren. Und gerade auch die Reise durch Neuseeland zeigt, daß dieser Sattel problemlos für Radreisen taugt. Die 8.000 km habe ich ohne wirklich Probleme "überstanden".

Ein weiterer wichtiger, wenn nicht sogar der wichtigste Punkt, ist die Form des Sattel. Hierbei spielt es ertsmal weniger eine Rolle, ob nun Mann oder Frau einen Sattel suchen, da auch bei verschiedenen Geschlechtern gleiche anatomische (hier vor allem Knochenmäßig) Merkmale vorliegen können. Entscheidend für das "Passen" des Sattels ist hierbei der Sitzknochenabstand. Er bestimmt im Endeffekt, ob ein eher breiter oder eher schmaler Sattel benutzt werden sollte.

Wichtig ist dabei aber vor allem eine altbekannte Weisheit:
"DER DRUCK GEHÖRT AUF DIE PEDALEN, NICHT AUF DEN SATTEL"

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