Der Finowkanal

Der Finowkanal ist als Nebenwasserstraße bzw. sonstige Bundeswasserstraße heute Teil der Havel-Oder-Wasserstraße (HOW - siehe hierzu auch: Baustellen am Oder-Havel-Kanal) und hat für die Berufsschifffahrt keinerlei Bedeutung mehr. Auf Grund der Historie und auch wegen seiner Bedeutung für die Wasserwirtschaft (Abführung eines Havelhochwassers und Entleerung des Oder-Havel-Kanals im Havariefall) gehört er jedoch nach wie vor zu den Bundeswasserstraßen und damit zum Bereich des Wasser- und Schifffahrtsamtes Eberswalde.

Er beginnt in Zerpenschleuse an der Kreuzung mit der Havel-Oder-Wasserstraße und verläft dann parallel zu ihr immer auf der Südseite gelegen bis Liepe, wo er in die Alte Oder und damit wieder in die Havel-Oder-Wasserstraße mündet. Der Bereich von Liebenwalde bis Zerpenschleuse, der früher noch mit zum Finowkanal zählte, wird Langer Trödel genannt. Seitdem die Schleuse in Zerpenschleuse (Verfüllung erfolgte 1924/25) jedoch außer Betrieb und verfüllt ist, gehört er nicht mehr dazu und ist auch keine Bundeswasserstraße.

Der Finowkanal hat eine Länge von ca. 32 km (Beginn bei km 57,370 und Ende bei km 89,300). Diese Kilometrierung beruht noch auf der alten Kilometrierung des Wasserweges Berlin-Stettin. Von der HFW zweigt er bei km 50,530 (Zerpenschleuse) ab und mündet in die HFW wieder beim km 78,940 (Liepe). Die Kilometrierung der HFW entspricht den aktualisierten Entfernungen von Berlin unter Berücksichtigung aller Streckenverkürzungen der letzten Jahrzehnte.

Zum Finowkanal zählt auch der Mäckerseekanal, der den Mäckersee mit dem Finowkanal verbindet. Der Kanal ist 1,70 km lang und dient vorrangig der Abführung des Wassers des Oder-Havel-Kanals im Notfall. Hierzu wurde am Oder-Havel-Kanal eine Heberanlage errichtet, die über einen im Normalfall wasserlosen Graben mit dem Mäckersee verbunden ist. Durch eine Änderung des Notfallsystems verliert diese Verbindung in Zukunft jedoch an Bedeutung, der Heber soll zurück gebaut werden.

Literatur:

Im Laufe der Jahre wurde sehr viel über den Finowkanal geschrieben. Neuere, zum größten Teil noch erhältliche Literatur sei im folgenden empfohlen:

Werte unserer Heimat - Heimatkundliche Bestandsaufahme in der Deutschen Demokratischen Republik - Band 34 - Akademie-Verlag Berlin 1981

Hans-Joachim Uhlemann - Berlin und die Märkischen Wasserstrassen - transpress VEB Verlag für Verkehrswesen - Berlin 1987 (kaufen bei: amazon)

Schönknecht / Gewiese - Auf Flüssen und Kanälen - transpress VEB Verlag für Verkehrswesen - Berlin 1988 (kaufen bei: amazon)

Hans-Joachim Uhlemann - Die Geschichte der Schiffshebewerke - DSV-Verlag - Hamburg 1999 (kaufen bei: amazon)

Hans-Joachim Uhlemann - Schleusen und Wehre - DSV-Verlag - Hamburg 2002 (kaufen bei: amazon)

Zusätzlich ist auch das Lesen der Märkischen Oderzeitung (MOZ) und regelmäßige Besuche auf der Homepage des Wasser- und Schifffahrtsamtes Eberswalde hilfreich. Hier wird fortlaufend und aktuell über das Baugeschehen und die Entwicklung der Region berichtet.