Lost trails of Barnim - MTB Touren

vom Nonnenfließ zum Hellsee

Das Frühjahr 2005 beschert dem Barnim die erste große Trockenheit des Jahres und läßt die im Winter angewachsenen Wasservorräte schon wieder schmelzen, während der Rest Deutschlands fast ertrinkt.

Für uns bringt das aber sehr gute Voraussetzungen für eine schöne Frühjahrstour und so findet sich das Quartett der fast schon üblichen Verdächtigen ein, um eine gemeinsame Runde zu drehen. Der guide meinte auch, er hat sich was Neues ausgedacht.

Tourenverlauf

Wir starten über den kleinen Downhill zum Treidelweg und fahren dann ganz zivilisiert bis zum alten Kraftwerk in Finow. Erst hier verlassen wir eingetretene Pfade, richten uns nach Süden, überqueren das dicht befahrene Asphaltband und tauchen schließlich in den Wald ein.

Eine fast unüberschaubare Vielfalt an Wegen durchzieht den Forst, aber zielsicher führt uns der guide hindurch bis zu den alten Gleisen der Eberswalde-Finowfurter-Eisenbahn. Verkehr rollt hier schon lange nicht mehr und so folgen wir den Gleisen, ehe wir in Eisenspalterei erneut im Wald verschwinden.

Auf sorgsam ausgesuchten Wegen fahren wir entlang der Drehnitzwiesen weiter nach Süden, wo wir am Tierpark die Bahnlinie Berlin-Szczecin überqueren. Hier versagen zum ersten mal die navigatorischen (oder sollten wir eher sagen hellseherischen) Fähigkeiten unseres guides. Denn die versprochene Brücke entpuppt sich als fetter Baumstamm.



"Weg" über
die Schwärze
vor Spechthausen

Aber der mutigste von uns ist schon drüben ehe der Rest noch nachdenken konnte und so geht es weiter entlang des Ufers der Schwärze.

Hinter Spechthausen biegen wir ein in das Tal des Nonnenfließes. Das war schon öfter Ziel unserer Touren, ist aber jedesmal wieder neu schön. Und heute haben wir Glück. Auf Grund der Trockenheit der letzten Tage, fährt sich alles ausgezeichnet, kein Vergleich mit unserer letzten Tour.

Als Novum fahren wir heute jedoch weiter am Fließ hinauf und gelangen so nach Klobicke. Jetzt haben wir das Barnimplateau erreicht und können entspannen. Über Gratze geht es nach Tempelfelde und weiter nach Danewitz.


in Danewitz

Plötzlich verschwindet der guide wieder zielsicher im Wald. Bei der Schar der Folgenden kommen aber doch Zweifel an der Richtigkeit der Entscheidung auf. Und richtig - irgendwas stimmt nicht, denn plötzlich wird der Trail ganz single, der Abstand zum Zaun reicht gerade so zum fahren. Schließlich kommen wir auch wieder auf die Straße, die wir gerade eben erst verlassen hatten.

Doch der guide hat schon wieder einen neuen Plan und so treibt er uns gnadenlos über den Asphalt, um dann einfach rechts abzubiegen. Es folgt eine immer steiler werdende Abfahrt, die schließlich in einem großen Sandhaufen zu enden scheint, aber alle bekommen die Kurve.

Dafür entlohnt der nun folgende Weg für die bisherigen Strapazen. Über einen leicht geschwungenen Weg geht es hinein in die Niederungen zwischen Biesenthal und Lobetal. Wir folgen für ein kurzes Stück dem Radweg Berlin-Usedom, ehe es erneut nach rechts in den Wald geht.

Und jetzt ist es nicht sicher, ob er uns quälen wollte, aber es folgen endlos scheinende Kilometer durch lockeren Sand, Sand wie wir ihn sonst aber auch nur aus dem Hochsommer kennen, wenn der Regen den Waldboden schon lange nicht mehr angefeuchtet hat und die Schließung der Wälder bevorsteht.



am Hellsee
am Hellsee

Aber unsere Mühen werden belohnt mit einem traumhaften Trail entlang des Hellsees, der uns direkt nach Lanke bringt. Hier trennt sich unsere Gruppe und nur der verbliebene Rest ist gewillt, bis zum Ausgangspunkt der Tour zusammen zu halten.

Das Ende ist zwar schon fast zu sehen, aber noch liegen einige Kilometer auf verschlungenen Wegen vor uns.

Zunächst fahren wir an der alten Crossstrecke bei Biesenthal vorbei, nach Crossen ist uns heute aber sowieso nicht, wir fahren einfach vorbei. Und dann gelingt es unserem guide doch wieder seinen geliebten Sand über den gesamten Weg zu verstreuen. Bei uns entwickelt sich dabei nur die Frage: Zählen Sandkilometer doppelt? Aber es hilft nichts, wir müssen durch und zulassen, wie uns der Sand die letzten Körner aus den Beinen zieht und sie am Ende am liebsten nur noch schlaff herab baumeln wollen.

Es folgt wieder mal ein kurzes Stück Asphalt. Aber der guide kennt noch keine Gnade mit uns, sondern holt zum finalen Schlag aus und biegt erneut auf einen Waldweg ab. Wieder geht es hoch und runter und auch wieder durch Sand, ehe es dann doch geschafft ist und wir als Sieger am Start ankommen.

Tourdaten

  • Länge: ca. 68 Kilometer
  • Fahrtdauer: ca. 3,5 h
  • gesamt ca. 450 Höhenmeter
Route
Höhenprofil

© STW (2005)

Z U R Ü C K