Warum geht es hier nicht?
Unsere Reise nach nach Australien beginnt an einem kalten Februarmorgen mit dem Abflug aus Berlin. Die Fahrt zum Flughafen geht sehr schnell. Die Leute scheinen Sonnabend früh alle noch zu schlafen und das Auto läuft gut.
An unserem Flugsteig ist das Einchecken etwas kompliziert, da zuerst die Fahrräder bezahlt werden müssen, dann müssen wir sie selbst zur Sperrgutannahme bringen und können dann erst einchecken.
Bei der Bezahlung treffen wir aber überaus freundliches Lufthansapersonal. Die Bikes koste uns jeweils 40 EURO und wir bekommen auch noch den Hinweis, dass es zurück vielleicht auch per Cargo gehen könnte und damit vielleicht güstiger wird?
Dann geht es zügig voran und schon bald sitzen wir im Lufthansa-Airbus. Der Flug hebt pünktlich nach FFM ab und landet dort auch wieder pünktlich. Die erste Etappe ist geschafft.
Am nächsten Morgen kommen wir pünktlich gegen 6.40 Ortszeit in Singapur an und sind verdammt müde. Noch während wir im Flugzeug auf das Aussteigen warteten, schlief ich trotz der allgemeinen Unruhe kurz ein. Das Einchecken geht schnell, da wir nur in den Transitbereich kommen und so haben wir viel Zeit, den Flughafen zu erkunden.
Eigentlich dachte ich, ich müsste den Flughafen kennen, da ich auf dem Weg von Neuseeland nach Hause hier einen Zwischenstop einlegte. Damals kam ich in einen sehr hellen großzügigen Flughafen. Riesige Glasflächen schlossen das Gebäude nach Außen ab und innen waren unheimlich viele einladende Elektronikgeschäfte.
In Singapur erwartete uns aber etwas ganz anderes, lange mit Teppich ausgelegte Gänge und im Kreuzungspunkt der Gänge ein relativ dunkler Bereich mit den Geschäften, für Elektronik aber nur 4 relativ unsortierte Läden und der Rest Schmuck und Parfüms. Aufgelockert wurde der zentrale Bereich des Flughafen nur durch einen kleinen Palmengarten.
Zum Glück geht es aber bald weiter nach Perth, wo wir nach ruhigem Flug gegen 14.30 ankommen. Verwirrt sind wir, da es nach Flugzeugdisplay, doch keine Zeitverschiebung zu Singapur geben soll. Erst später merken wir aber, dass es 1 h Zeitverschiebung gibt. Die Informationen auf dem Flugzeugdisplay waren also falsch.
Auschecken, Einreisen sind sehr umständlich geregelt und es gibt lange Schlangen, mehrere Beamte schauen sich unsere Einreiseerklärung an. Es heißt für uns zunächst, dass wir nichts deklarieren müssen, dann aber doch. Und am Ende will eine sehr freundliche Dame eine der Fahrradkisten sehen und als sie die von Wulf perfekt geputzten Reifen sieht, ist sie sehr zufrieden, klebt die Kiste wieder zu und wir sind durch.
Zum Hotel nehmen wir den Bus, was 15 AUS$ für jeden kostet. Es ist ein IVECO-Bus für 15 Personen mit einem Anhänger. Statt des direkten Wegs fährt der Bus allerdings noch um den Flughafen herum zum anderen Terminal, wo er noch die freien Plätze belegte. Dann ging es endlich in die City, dabei klapperten wir aber alle Hotel ab, waren zum Glück aber schon im 4. dran.
Unser Hotelzimmer ist gut und sauber, aber es herrscht ein leicht feucht muffiger Geruch, wahrscheinlich wurde lange kein Fenster gelüftet und dafür aber ständig die Klimaanlage betrieben. Die Krönung des Zimmers ist jedoch der riesige Flachbildfernseher, auch wenn wir den eigentlich nicht brauchen und ihn daher auch nur kurz an machen.
Am Abend wollen wir noch einmal in die Innenstadt aufbrechen. Als wir gegen 20.00 Uhr aufbrechen, ist die Dämmerung schon da. Was aber o.k. ist, da wir dachten, es würde noch früher dunkel werden.
Vom Hotel wenden wir uns nach Westen, sind aber erst mal von der feuchten Hitze erschlagen. Wir trödeln etwas durch die Stadt, sind dann auch gleich so hungrig, dass wir unbedingt und sofort etwas essen müssen.
Wir werfen unseren Anker vor dem Belgium Beer Cafe Westende an der Hay Street und löschen den gröbsten Hunger. Als erstes kommt das Bier - ein australisches Leichtbier - Reeback für mich, ein blasses spritziges und für MissK ein Little Creatures Rogers. Das Bier ist rot bis braun, schmeckt sehr cremig und ist weich im Abgang. Und dann gibt es auch noch Burger – na ja o.k..
Anschließend fahren wir noch zum Swanriver hinab und auf einem kleinen Umweg zurück ins Hotel und fallen fast sofort in tiefen Schlaf.
Am nächsten Morgen wollen wir eine kleine Runde durch Perth drehen (es sind nachher ca. 9Kilometer). Da das Hotel unmittelbar in der Nähe der Fußgängerzone liegt, erliegen wir gleich einem kleinen Kaufgelüste. Zunächst shoppen wir neue Badeschlappen für MissK.
Und da wir gestern auf unserer Runde auch einen Fahrradladen gesehen hatten, gehen wir auch noch Plan B an und kaufen für MissK einen Helm. Noch während wir im Fahrradgeschäft herumstöbern zieht es draußen zu und ein Gewitter geht mit mächtig Krach durch die Stadt. Es wird zunehmend wärmer und die Feuchtigkeit scheint in der Stadt fest zu hängen. Vom Kings Park haben wir eine gute Aussicht auf die Downtown, den Swanriver und die südlichen Stadtteile.
Von hier rollen wir zurück zum Hotel, fahren allerdings noch durch die Downtown und können uns vor dem ersten Bildersturm kaum retten. Die Sonne kam inzwischen wieder heraus und so faszinierten uns die Hochhäuser sehr.
Vom Hotel ging es per Taxi zu KEA, was uns nur knapp 24AUS$ kostete, obwohl es auch wieder in Flughafennähe war. Das Auto war ein Ford Falcon und der Kofferraum war so groß, dass unsere Bikes und die Taschen hinein passten und MissK auch noch auf dem Rücksitz sitzen konnte.
Der Fahrpreis überraschte mich dann schon etwas, denn es waren noch 1,50$ für das Rufen über die Taxizentrale enthalten. Das heißt also, dass es spätestens ab 3 Personen per Taxi billiger ist als mit dem Bus.
KEA befindet sich in einer Autostraße, es gibt eine Reihe von Autohäusern und auch andere Vermieter oder Verkäufer von Wohnmobilen. Die Bikes parken wir erst einmal auf dem Nachbargrundstück und gehen dann zu KEA hinein.
Die Autoübergabe erfolgt mit Sascha auf deutsch, er ist auf den ersten Blick sehr nett, aber MissK mochte ihn irgendwie nicht, weil er einiges zu unserer Versicherung erzählte, z.B. dass sie den Schaden dann doch nicht übernimmt und außerdem als wir meinten, dass wir oben rum nach Sydney wollen gleich mit Vergleichen wie Deutschland-Marokko oder Deutschland-Südafrika kam - ich meine, uns ist klar, dass es auf diesem Weg um die 12.000 Kilometer sind, ja und? Sind immerhin fast 5 Wochen!
OK egal, die ganze Vorführung dauerte fast 2 h wobei es noch ein Problem gab, denn die Kreditkarte wollte die geforderten 5000 AUS$ nicht auf einmal herausrücken und so mussten wir jeder 2500 von unseren Karten holen. Das Auto war schon etwas lädiert, obwohl es erst knapp 20.000 runter hatte. So gab es einige Lackkratzer und Steinschläge und vor allem war im Dach vorne ein Riss.
Anschließend geht es in den Supermarkt gleich 3 Hauptstraßen weiter, wo wir für den Einkauf knapp 100 AUS$ ausgeben, aber es ist fast alles dabei, außer Alkohol. Der wird in Australien in gesonderten Liquor Stores verkauft.
Den finden wir in Midland im Svan Valley. Den Highway 1, dem wir nach Norden folgen wollten, hatten wir da zwischenzeitlich verloren, fanden ihn dann aber locker wieder. Nach dem Verlassen von Midland fahren wir nach Norden und gewöhnen uns langsam an die neue Umgebung und fahren entsprechend vorsichtig und aufmerksam.
Unterwegs sehen wir viele tote Kängurus und Emus und auch schon viele Roadtrains. Wobei aber schon die normalen LKW kaum weniger bedrohlich wirkten als die Roadtrains.
Gegen 20.00 wird es dunkel und die Straßen werden noch leerer. Rechts weit entfernt ist ein Gewitter und links geht die Sonne zwischen Wolken unter und schafft uns rote Wolkenränder.
Am Auto stimmt mal wieder etwas nicht - das Fernlicht leuchtet überhaupt nicht auf die Straße sondern in den Himmel. Hier hilft es etwas, bei Abblendlicht die Lichthupe zu halten. Aber das nervt natürlich und ist auch nicht gerade sicher. Nach Einbruch der Nach fahren wir noch einige Kilometer auf der Stichstraße Richtung Cervantes und halten auf einem Rastplatz mit dem Namen Banksia Reserve nur wenig vor Cervantes.
Hier wollten wir dann den DVD-Player dazu nutzen, eine CD zu hören, sind aber kläglich daran gescheitert. Da half auch Fluchen nicht (später wussten wir, dass es nur am noch steckenden Zündschlüssel lag – hier war die Einweisung also etwas zu schnell gegangen). Gut war dagegen die Dusche, denn die war extrem warm. Hier störte uns nur, dass der Duschkopf ewig nachlief und nicht noch irgendwo an der Heckklappe aufgehängt werden konnte.
Nachts gewittert es in unserer Nähe weiter und gerade als ich denke, jetzt könnte ich aufstehen, fängt es genau bei uns an zu regnen. Der Regen muss etwas schräg fallen, denn es regnet leicht durch die Gaze im Klappdach. Also schließe ich zwei der Fenster und lege mich wieder hin.
Die Dämmerung hat inzwischen eingesetzt, es ist gegen halb sieben und im gleichen Maße wie es heller wird, lässt auch das Blitzen und Donnern nach. Erst nach einer knappen Stunde hört der Regen auf und in unseren Bus kehrt auch auf der zweiten Koje Leben ein. Wir packen schnell und fahren ohne Frühstück gleich an Cervantes vorbei zu den Pinacles.
Die Straße windet sich durch dichtes Buschland und rechts und links stehen die Kängurus. Andere Autos sind aber nicht unterwegs. Der Eintritt zum Park kostet für einen PKW 10 AUS$ den wir in die box stecken, da noch kein Ranger vor Ort ist.
Der Parkplatz ist riesig aber außer ein Paar Bauarbeitern ist niemand vor Ort. Allerdings möchte ich mir nicht vorstellen, wie es mit einem vollen Parkplatz wäre.
Nach einem kurzen Frühstück satteln wir die Bikes und machen uns auf die kleine Runde durch die Pinacles. Das Licht ist fast perfekt, die Sonne zwar schon relativ weit oben, aber noch gibt es Schatten. Die kleinen ungezählten Felsnadeln sind eigentlich nicht zu beschreiben, sondern einfach unglaublich. Auf einer Fläche von vielen Hektar scheinen sie aus der Erde zu sprießen, am Rand etwas kleiner und die in der Mitte etwas größer. An einigen Stellen ist auch nur Sand, wahrscheinlich sind darunter noch einzelne Nadeln begraben. Irritiert sind wir, als die ersten Touristenautos auf dem Rundkurs auftauchen und wir überlegen ob das wirklich sein muss?
Nach dem Besuch bei den Pinacles fahren wir nach Cervantes und steigen erst einmal zögernd in die Fluten. Der Strand ist recht breit und fast menschenleer, kleine Wellen schlagen ans Ufer und die Sonne überstrahlt alles mit unheimlicher Macht und lädt uns mit dem azurblauen Wasser zum Baden ein.
Das Wasser ist herrlich, nicht zu kalt aber dochnoch erfrischend. Trotzdem bleiben wir nur kurz, denn wir wollten uns ja nur erfrischen und auch noch den Ort sehen. Cervantes soll eine Krabbenfischerstadt sein, die sich allmählich mehr dem Tourismus widmet. So sehen wir auch einige Ferienhäuser, den Caravan Park und ein Youth Hostel, der Rest ist aber doch eher nur eine lockere Ansammlung von Häusern und keine Stadt.
Dann geht es auf die lange Rückreise nach Perth. Wir nehmen den gleichen Weg auf dem wir Gestern auch gekommen waren, denn wir wollen unbedingt noch zu Kea und die Sache mit dem Fernseher und dem Licht klären.
Bis zum Highway 1 ist der Verkehr mäßig bis nicht vorhanden, aber ab hier haben wir fast ständig Gegenverkehr und auch immer wieder Roadtrains oder "normale" LKW, die wir überholen. Die Strecke zieht sich, aber nach ca. 3 h haben wir KEA erreicht. Und unser Problem mit dem Fernseher klärt sich absolut einfach: der Schlüssel muss aus dem Zündschloss! Dann erwähne ich noch die völlig falsch eingestellten Scheinwerfer, aber da kommen nur zwei Kommentare:
- Ach so?
- Seid Ihr Nachts gefahren? Nachts fährt in Australien niemand!
Na egal, wir sind zufrieden, dass mit dem Fernseher alles o.k. ist und wir nun auch wissen, dass die Steckdosen nur bei externem Anschluss gehen und fahren weiter nach Fremantle. Hierzu geht es über viele Kilometer durch fast immer gleich aussehende Vorortsiedlung von Perth.
Fremantle wurde in den einzelnen Reiseführern unterschiedlich beschrieben, mal als die kleine Vorstadt von Perth, dann als absolut hippen Ort, der durch den Americas Cup von 1988??? zum Leben erweckt wurde oder auch als Treffpunkt der Freaks und Aussteiger.
Besonders blumig aber auch nervig übertrieben war die Beschreibung im "Einsamen Planeten" die uns einfach nur nervte. Im englischen Original mag es noch geklungen haben, aber in deutsch war es daneben.
Leider hat niemand etwas über die Schönheit von North Fremantle geschrieben, wo die Häuser an der Steilküste über dem Strand hängen. Uns gefiel der Gedanke, wie es sein müsste, hier nach der Arbeit auf kurzem Weg vom eigenen Haus zum Meer zu gehen und sich in die Fluten zu stürzen...
Nach einem kurzen Schlenker zum Rous Head, von wo wir einen guten Blick auf die Mündung des Swan River und "> die ein- und auslaufenden Schiffe hatten, fuhren wir ins Zentrum mit den Häusern im viktorianischen ??? Stil.
Besonders freaky fanden wir das alles nicht, aber die Häuser waren gut restauriert, wenn man über die Bauten dazwischen hinweg sieht und standen im krassen Gegensatz zu den Hochhäusern in der Downtown von Perth.
Ab Fremantle ging es nach Süden. Es schien hier feuchter als im Norden zu sein, denn es gab wenig trockenes Buschland, sondern teilweise schon richtigen Wald.
Richtig schön wurde es, als wir kurz vor Jaradale die ersten Ausläufer der Darling Rage erreichen. Nach etwas suchen finden wir am Serperpentine Dam dann doch einen Parkplatz auf dem nicht alles verboten ist und entscheiden hier zu übernachten.
Unsere Nacht verbringen wir am Serpentines Dam südlich von Perth umgeben von Bäumen und auch jetzt regnete es wieder am Morgen. Dadurch war unser Aufstehen etwas verzögert.
Wir sehen uns zunächst den Dam mit all seinen Einrichtungen zur Wasserentnahme und Hochwasserentlastung an. Anschließend geht es noch hinab zum Pemberton Serpentine Dam einer kleinen Sperre unterhalb des großen. Auch wieder eine Picknickarea mit Spielplatz und BBQ. Der Damm (oder Staumauer) ist unspektakulär, einfach eine relativ niedrige Mauer mit Überläufen für das Hochwasser.
Über den Serpentine Scenic Drive geht es durch Wald weiter durch die Darling Range und vorbei an einem Knast, ehe wir wieder hinab zum Highway 20 kommen. Dabei geht es relativ steil mehr als 150HM hinab.
Unten überlegen wir kurz, ob wir uns noch den Serpentine Fall ansehen, da dies aber auch wieder Eintritt kosten soll und wir andererseits erwarten, dass sowieso kein Wasser hinab fließt, lassen wir das und Frühstücken lieber.
Auf dem anschließenden Weg nach Süden geht es wegen einer Straßenbaustelle über eine kleine Schotterstraße für einige Kilometer parallel zu der Bahnlinie, aber kein Zug ist zu sehen. Statt dessen haben wir etwas Angst um das Auto, schließlich sind wir auf solchen Wegen nicht versichert und der Unterboden sowieso nicht.
Kurz nachdem wir wieder zurück auf dem Highway sind, verlassen wir ihn ach schon wieder, denn nur wenige Kilometer nach Osten befindet sich der North Dandalup Dam, eine weitere Nutz- oder Trinkwassersperre. Auch hier ist wieder sehr wenig Wasser im See. Alles ist sehr neu und die Hochwasserentlastung riesig. Wir spekulieren wieder darüber, warum sie so riesig ist. Denn die klassischen Berechnungsmethoden aus Europa, wo schon viel länger Daten zum Wetter gesammelt werden, greifen hier vielleicht nicht. Die Hochwasserentlastungsanlage heißt auf englisch spillway.
Der Damm besteht eigentlich aus drei Teildämmen und wieder gibt es von jedem einen schönen Blick Richtung Meer - allerdings können wir so weit nicht sehen.
Wir fahren die kleine Straße vom Damm weiter Richtung Süden und plötzlich endet der Asphalt. Da wir aber nach Karte vermuten, dass es nur wenige Kilometer (vielleicht 2 Kilometer) sind, ehe wir wieder auf Asphalt stoßen, fahren wir weiter.
Es geht durch schönen Wald mit Eukalyptus, wir queren den Munda Biddi Mountain Bike Trail mehrfach und finden seinen Verlauf schön hier oben in den Bergen. Es ist auch nicht nur auf Pisten sondern wirklicher Trail. Allerdings sind die frischesten Spuren von Motocrossern.
Zurück auf dem Highway kommen wir wieder nicht weit, denn in Pinjarra steht links plötzlich eine alte Diesellok - wir haben die Hothamvalley Museeum Railway erreicht. Neben dieser Diesellok steht auch eine große Anzahl an Personenwagen, ein abfahrbereiter Zug und auch drei Dampfloks, die noch betrieben werden können. Weiter hinten auch eine weitere nicht betriebsfähige Diesellok.
Im daneben liegenden Pub / Liquidstore kaufen wir noch zwei Bier. Dann rauschen wir endlich mal etwas weiter, kommen bis Harvey, wo im Osten wieder eine Talsperre anzusehen ist. Hier pfeift der Wind und gerade als wir auf dem unteren Parkplatz waren, fängt es an zu schütten.
Im Ort shoppen wir wieder einmal ausführlich. Bekommen aber nicht alles - das ominöse Thermometer fehlt noch. Ehe wir den Ort verlassen können, will ich aber noch den Bahnhof inspizieren und habe Glück, kurz bevor uns langweilig wird, kommt ein Güterzug vorbei und lässt sich aufs Bild bannen und oh Wunder, während wir an der Schranke stehen kommt ein weiterer, diesmal mit Kesselwagen.
Anschließend ist wieder der 20er unser Weg und es geht weiter nach Süden. Die Bahn ist mal links mal rechts, wir überholen den letzten Zug, der Versuch, ihn zu fotografieren, scheitert jedoch - anscheinend ist er irgendwo stehen geblieben oder abgebogen. Statt dessen sehen wir in Brunswick Junction einen 3-teiligen Triebwagen und den Gegenzug - wieder ein langer mit Getreidewagen.
In Bunburry erreichen wir wieder das Meer und kommen zunächst durch ein riesiges Gewerbegebiet. Hier kaufen wir Fliegennetze und eine Karte für den Karijini NP und bei Dickson Electronic auch endlich ein Thermometer - ab jetzt gibt es also auch Temperaturstatik.
Am Hafen stellen wir uns kurz in den Starken Wind und lassen uns Sandstrahlen, dann geht es weiter durch die City und etwas an dem Beach entlang. Wir sehen eine Reihe Surfer, die sich in der heftigen aber nicht so langen Brandung tummeln. Das ist also einer der besten Surfspots in Western Australia.
Die Häuser haben teilweise schönen Blick auf Meer, ich frage mich aber auch, wie das hier bei Sturm aussieht. Denn schon jetzt, wo nur ca. 7 Bft. wehen, ist vom Strand kaum noch etwas zu sehen.
In den südlichen Vororten verfransen wir uns etwas und fahren ein Paar Kreise. Wieder fällt uns dabei auch die gleichzeitig großzügige aber auch enge Bebauung auf, denn die Häuser sind einstöckig, füllen aber fast das gesamte Grundstück aus.
Ab jetzt machen wir Strecke und rauschen den Highway 1 nach Süden. Die Landschaft wird nochmals grüner und vor allem nimmt der Wald zu. Allerdings wir es auch wieder leerer, die Siedlungen kommen selten, der Verkehr ist weniger und die Bahnlinie, die uns immer noch begleitet, sieht wenig benutzt aus.
In Ballingup verlassen wir die 1 und biegen auf den Tourist Drive 251 ab in das Taldes Blackwood River Valley. Die Landschaft wird jetzt sehr lieblich, die berühmten Rolling Hills begleiten uns und der Wald wird allmählich dichter. Wir überqueren auch den Blackwood mehrfach - träge scheint er in seinem von Bäumen umstandenen Bett zu liegen. Er soll eine der schönsten Paddelstrecken in WA sein.
Nannup erreichen wir gegen 19.00 Uhr und überlegen, was zu tun wäre. Hier könnten wir eine Radtour machen, dafür bräuchten wir gut 2 h, die haben wir jetzt nicht, wollen aber auch nicht auf Morgen warten. Statt dessen zieht es uns zu den Karris bei Pemberton.
Der Highway 10 ermöglicht schnelles Vorankommen und ist fast menschenleer, es gibt auch keine Siedlungen. Wir sehen nur ein Weingut und werden zwei mal überholt.
Kurz vor Pemberton erreichen wir die Beedelup Falls, aber die Zufahrtsstraße ist gesperrt, nicht einmal Fußlänger sind erlaubt und so fahren wir weiter.
Der Brook Dam ist unser Ziel. Und dazu müssen wir zunächst eine Piste bis zum See fahren. Schon im Beedelup standen riesige Karris am Straßenrand und aber hier stehen sie bis unmittelbar an den Wegrand und so geht es jetzt bei starker Dämmerung durch dichten Wald. Der Weg war glatt und so kommen wir halbwegs voran. Aber es ist doch schon fast stockdunkel, als wir den See erreichen. Allerdings ist der Parkplatz am See nicht so einladend (MissK meint, die Bäume stehen so eng und sind so hoch ...) und so fahren wir weiter.
In Pemberton suchen wir den Glouchester Tree, finden ihn aber nicht auf Anhieb. Statt dessen fahren wir Umwege, zanken miteinander und finden ihn dann doch. Da der Parkplatz aber in einem NP ist, stellen wir uns nicht dorthin, sondern suchen weiter.
Erst an der Straße nach Northcliffe finden wir eine akzeptable Stelle und inzwischen ist es auch nach 22.30 - so hatten wir das nicht geplant!
Der Morgen empfängt uns mit heftigem Niederschlag. Die Temperatur ist bei 15°C geblieben -wenig einladend also. Da auch nach langsamem Aufstehen noch immer heftiger Regen fällt, verlassen wir Pemberton und all die Dinge, die wir uns noch ansehen könnten und fahren weiter in das verschlafene Nest Northcliffe.
Hier wollten wir ursprünglich Rad fahren. Es soll eine Reihe einladender Wege geben, aber da es noch immer schüttet, lassen wir das und fahren auch hier weiter.
Die Straße führt über viele Kilometer geradeaus durch Weiden und Wald. Im Shannon NP machen wir einen kurzen Abstecher zum Snake Gully Lookout. Vermutlich soll es hier einen guten Blick in ein Tal geben, aber der Bereich unmittelbar vor der Plattform ist so mit dichtem Busch zugewachsen, dass wir den Wald nicht sehen. Beeindruckend sind aber schon hier und auch immer wieder auf der heutigen Strecke die großen Bäume, so dass ich überlege, welche Steigerung es im Valley of the Giants noch geben könnte.
Der Highway 1, den wir kurz darauf wieder erreichen führt leicht kurvig und immer wieder über kleine Hügel durch eine Landschaft, die im ständigen Wechsel zwischen tiefen Wäldern und moorigen Flächen mit kleineren Bäumen wechselt. Die Straße fährt sich sehr schön und ich könnte es mir hier auch gut mit dem Bike vorstellen.
Und kurz darauf sehen wir sogar zwei Radfahrer. Ein schwer bepacktes Paar, dass sich gerade einen Hügel hinauf schiebt. Außerdem fallen uns auch die vielen Wohnwagen auf, die uns entgegen kommen.
Kurz vor Warpole gibt es mal wieder ein Schild für einen Fotopunkt. Hier ist ein kleiner Rastplatz eingerichtet und eine Schneise so durch den Wald geschlagen, dass wir einen guten Blick auf das Broke Inlet haben.
Diesen Ausblick kennen wohl auch andere. Denn kurz nachdem wir mit dem Frühstück begonnen haben, hält ein kleiner Reisebus, ca. 10 junge Touristen fallen heraus, gehen zielstrebig zum Lookout und kehren nach dem Erledigen der Fotoaufgabe in den Bus zurück. Der Spuk ist schneller beendet als er begann.
In Warpole fahren wir hinab an den Bootsanleger, wo wir gerade sehen wie Schiffe von Wildernis Cruises Warpole anlegen. Heute herrscht sehr starker Wind und das Wasser ist fast weiß von den Schaumkämmen.
Dann kommt nach links der Abzweig ins Valley of the Giants. Allerdings beeindrucken uns die Bäume hier gar nicht mehr so sehr - siehe oben.
Der Tree Top Walk ist dafür eine geniale Sache. Der Eintritt ist zwar inzwischen auf 8 AUS$ gestiegen, aber dafür ist es eine schöne Erfahrung. Eine schiefe Ebene führt hinauf bis in die Wipfel der Bäume auf 40m Höhe und wieder hinab. Und wir haben Glück, wir sind zwar schon die deutschen Nr. 13 und14 heute, aber trotzdem ist es noch so leer, dass wir uns nicht bedrängt fühlen. Allerdings gibt es auch hier noch einen zweiten Parkplatz für noch mehr Touristen.
Sehr interessant ist auch der anschließende ca. 500m lange Walk zu Füßen weiterer Giganten.
Obwohl der Highway 1 an der Küste entlang geht, ist vom Meer fast nichts zu sehen und so sind wir froh, als wir den Hinweis auf die William Bay sehen. Denn in nur 4 Kilometer Entfernung ist hier das Meer zu erreichen. Der William Bay Nationalpark schützt einen kurzen Küstenabschnitt in dem Felsen auf weißen Sandstrand treffen. Der Wind pfeift hier so, dass wir beim Laufen aufpassen müssen und die Brandung bricht sich an den Klippen weiter draußen.
Aufgewühltes Meer im William Bay Nationalpark
Radfahrer und Reiter in Denmark
Vor Albany haben wir die Wahl den neuen oder den alten Highway zu nehmen, wir entscheiden uns für den alten, der mehr südlich verläuft und auch ruhiger ist. Der schiebt hier sehr stark und wir haben immer wieder kurze Wettrennen mit den Wolken. Mal ist die Kante zwischen Schatten und Licht schnell, dass wir kaum folgen können, mal bleibt sie aber auch einfach stehen. Der Wind scheint auf jeden Fall mit ca. 90 km/h zu wehen..
In Albany sahen wir zunächst den Nachbau der Brigg, mit der die ersten Siedler 1827 hierher gebracht wurden und fuhren anschließend am Bahnhof vorbei in die Altstadt. Die liegt auf dem Hügel über dem Meer und obwohl in Albany fast 30.000 Menschen, wirkt es sehr ländlich. Erst später sehen wir, dass es im neueren Teil sehr viel mehr Handel gibt. Über einen langen Weg reihen sich hier die Geschäfte und Betriebe aneinander.
Inzwischen ist es schon wieder spät geworden und wir müssen überlegen, wo wir die nächste Nacht verbringen. Zwischendurch ändern wir die Route und fahren jetzt doch durch die Stirling Range, denn immerhin sind hier die höchsten Berge WA.
Auf dem Weg nach Norden sehen wir zunähst die Berge der Porongurup NP und gleich dahinter auch die der Stirling Range. Allerdings ist es noch so weit, dass wir auf einem Parkplatz mit gutem Blick auf die Berge anhalten.
Noch immer weht starker Wind und es ist mit 17°C auch kühl uns wird das Duschen ohne irgendwelchen Windschutz zu einer sehr kühlen Angelegenheit.
Über Nacht haben uns mal wieder die Wolken eingeholt und so sehen wir von den Sterling Ranges die Gipfel nicht mehr. Die Straße führt uns über einen kleinen Pass mitten hindurch, weitere Einblicke bleiben aber den Pistenbenutzern vorbehalten.
Dann kommt endloses Farmland unterbrochen von einzelnen Baumgruppen und Streifen.
Amelup und Borden sind kaum in der Landschaft zu finden, ähnlich geht es auch den anderen Siedlungen, die wir durchfahren oder streifen. Meist führt der Highway auch komplett an ihnen vorbei, so dass wir ihn verlassen, um überhaupt einen Eindruck zu bekommen.
In Jerramungup erreichen wir den Highway 1 wieder, ein Unterschied ist aber nicht zu merken. Es geht weiter nach Osten, wir halten kurz am Eingang zum Fitzgerald National Park und informieren uns über den Dieback Pilz, der viele der hier lebenden Pflanzen anfällt, zum Beispiel auch die Banksia.
Eingang zum Fitzgerald National Park
Hinter Raventhorpe stoßen wir auf zwei Projekte zur Nickelgewinnung, das Erste ist anscheinend noch im Anfangsstadium, das Zweite jedoch scheint schon voll zu produzieren, denn riesige Fabrikanlagen säumen den Horizont.
Richtung Esperance wird die Landschaft langsam etwas grüner und gleichzeitig auch wieder mehr zur Kulturlandschaft. Es gibt weniger Eukalyptus am Wegesrand, dafür auf einmal Kiefern mit sehr langen Nadeln.
Als Esperance fast erreicht ist, machen wir einen kurzen Abstecher zum Lake Monjimup, wo wir auch eine kleine Wanderung zum Lookout unternehmen. Dann geht es am Pink Lake vorbei. Hier wird Salz gewonnen. Und anschließend fahren wir weiter auf dem Southern Ocean Drive, einer Panoramastraße, die die schönsten Plätze an der Küste verbindet.
Lake Monjimup
Pink Lake
Panoramastraße
In Esperance sehen wir noch einen Erzzug langsam in den Hafen einlaufen, dann geht es nach einer kurzen Runde durch den Ort weiter nach Norden.
Es geht zunächst etwas aufwärts, aber nachdem wir eine Höhe von gut 250m erreicht haben, bleibt es eben bis hügelig, über 330 kommen wir heute nicht. Bis Salmon Gums gibt es es rechts und links noch Felder oder Weiden und unterwegs ein Paar Bahnhöfe mit riesigen Getreidespeichern. Ab hier gibt es dann aber nur noch Busch und keinen Hinweis auf eine Farm, nur rechts oder links Minen.
Getreidespeicher im Bahnhof von Grass Patch
Salzsee Circle Valley
Kameraspiele während der Fahrt
Weiter ins Goldland