Wilder Westen - Bergarbeiterland
Für die Nacht folgen wir dem Hinweis zu einer Felsformation, finden dann aber noch die Reste der verlassenen Stadt Dundas. Als wir bei den Resten ankommen, ist da noch ein anderer Bus und wir überlegen, ob wir uns hier nun einfach so neben den Bus stellen oder nicht, aber noch ehe wir uns entschieden haben, fährt der andere Bus zu uns heran und eine junge Frau meint, da oben wäre noch ein besserer Platz und fährt davon.
Also fahren wir noch etwas die Straße bzw. den Weg entlang. Wir sehen noch andere Reste früherer Besiedlung aber keinen besseren Platz zum Übernachten und so fahren wir in das Zentrum von Dundas zurück und übernachten dort.
Über Nacht war es schon wieder zugezogen, aber das hielt uns nicht davon ab, früh aufzustehen und uns gleich auf die Räder zu setzen für eine kleine Erkundungstour im Bereich der verlassenen Stadt Dundas. Hier hatte zuerst der Goldrausch eingesetzt, dann aber die Aktivitäten doch mehr im 25 Kilometer entfernten Norsman stattgefunden und Dundas starb wieder. Im Zentrum von Dundas schliefen wir ja auch.
Über einen Buschpfad wollen wir zum Lake Dundas fahren. Er fährt sich gut, ist aber nicht immer leicht zu finden, zum Glück weiß Hirni aber den Weg, denn er muss früher wichtiger gewesen sein.
Die Buschpfade und Wege fahren sich gut, allerdings ist alles irgendwie weich und wir haben manchmal das Gefühl, wie mit einem Platten zu fahren.
Nach wenigen Kilometer erreichen wir das Ufer des Salzsees Lake Dundas. Viel Wasser gibt es jedoch hier nicht, mehr weiß-braune Ebenen. Wir wollen den Weg noch weiter nach Süden fahren, aber uns versperrt das Schild einer Goldminengesellschaft den Weg und so kehren wir um.
Wir halten uns mehr westlich und kommen so zum Heritage Trail, der uns wieder zurück nach Dundas bringt.
Weiter geht es auf dem Highway nach Norseman. Norseman ist eine etwas bröckelnde verstaubte Goldgräberstadt, die von einer Abraumhalde überragt wird. In deren Nähe befindet sich auch der Eingang zur Mine, in den wir von oben herab schauen können und etwas weiter finden wir auch einen Aussichtspunkt, mit Blick auf das Goldbergwerk und die Stadt.
Hinter Norseman ist wieder endloser Busch, der nur von einigen Straßen zu Minen unterbrochen wird und so passiert auf dem weiteren Weg bis Kambalda eigentlich nichts.
In Kambalda drehen wir eine Runde durch den Ort und entdecken dabei den Weg hinauf auf den Lookout. Ein Hügel zwischen Lake Efroy und dem Ort erhebt sich ca. 50 m über allem und ermöglicht so einen Überblick über Kambalda und auch einen Blick auf die brotgebende Nickelfabrik und den Salzsee.
Hinter Kambalda beginnt dann das Land der langen Road Trains.
Dann brechen wir auf zu unserem Tagesziel: Kalgoorlie und fahren hier zuerst zum Royal Airforce Flying Doktor Service am Flughafen. Aber leider passiert hier heute nichts, da zum einen Sonnabend ist und zum anderen übermorgen auch Laborday - also Feiertag. Und so ist MissK erst einmal sehr traurig, da sie sich gerade auf die Flying Doctors besonders gefreut hatte..
Auf dem Weg in Stadtzentrum bewundern wir die Größe und den Luxus den einige Häuser ausstrahlen. Hier sitz also das Geld.
Das Zentrum hat den für die Outbackstädte fast schon üblichen Charme, nur dass es hier nicht ein oder zwei schönere ältere Häuser gibt, sondern gleich einen ganzen Haufen, der sich über mehrere Straßenzüge im Zentrum verteilt. Alles wirkt aber sehr zivilisiert und nicht wie wilde Bergarbeiterstadt und auch die in einem Führer beschriebenen Damen sehen wir nicht.
In der Information erfahren wir, dass es auch unserem Besuch unter Tage bei der Hall of Fame nichts wird, denn die letzte Untertage beginnt bereits um 14.45, und es war bereits fast 15.00, also gehen wir noch etwas durch Kalgoorlie, dann zum Supermarkt einkaufen und weiter zum Super Pit.
Hier bestaunen wir das riesige Loch in der Erde und die darin herumfahrenden winzig erscheinenden Maschinen und können uns kaum vom Lookout lösen. Anschließend machen wir uns auf den Weg zur Loopline Railway, einer Museumseisenbahn. Dass wir heute mit ihr nicht fahren können, wissen wir, da sie nur an Sonntagen fährt, aber ich hatte gehofft, etwas von den Eisenbahnfahrzeugen zu sehen, auch wenn die Ausstellung schon um 13.00 schließt. Alles ist jedoch so zugebaut, dass nichts zu sehen ist.
Durch das Zentrum von Boulder, dem kleinen Nachbarort von Kalgoorlie fahren wir wieder zurück nach Kalgoorlie und weiter zum Bahnhof. Hier steht nur ein einsamer Dieseltriebwagen, der auf seinen Einsatz von Morgen wartet.
Weiter geht es zum Mt. Charlotte Lookout, wo der Golden Pipeline Trail endet, der die fast 700 Kilometer lange Wasserleitung von einem Stausee östlich on Perth bis hierher begleitet. Dies ist der beste Punkt, um sich einmal die gesamte Stadt anzuschauen, denn von hier gibt es einen sehr guten Ausblick auf das abendliche Kalgoorlie und auch auf die Bahnlinie nach die den Westen und Osten Australiens verbindet. An dieser Bahnlinie haben wir wieder einmal Glück, denn langsam schiebt sich ein sehr langer Containerzug von Osten in die Stadt.
Beim Verlassen der Stadt sehen wir, wo alle sind: heute ist Speedway und das Stadion ist voller Menschen, die auf oder in ihren Autos sitzen, die sie rund um das Stadion gruppiert haben.
Wir kommen noch etwa bis Bardoc, wo wir einen Platz hinter der Bahnlinie finden. Auf dem Weg dahin begegnen uns sehr viele extralange Roadtrains und sogar ein richtiger Zug im Gegenverkehr. Und auch noch, während wir stehen, fahren die Roadtrains weiter in beiden Richtungen und ein weiterer Zug fährt nach Süden an unserem Standort vorbei.
Heute flogen die Orte nur so an uns vorbei, wobei fliegen vielleicht auch etwas übertrieben ist, denn es waren nur 4!
Bevor wir jedoch den ersten noch lebenden Ort erreichen, kommen wir nach Goongarrie, wo vom ganzen Ort nur noch 3 Eisenbahncottages übrig geblieben sind, von denen auch nur noch eins bewohnt ist.
Kurz darauf erreichen wir Menzies. Auch einer der schrumpfenden Orte, der aber wahrscheinlich, weil die nächsten noch existenten ca. 100 Kilometer entfernt sind, noch eine Weile existieren wird. Hier gibt es neben der kleinen zusammengetragenen Sammlung alter Technik auch einen Caravanpark, eine Tankstelle und auch ein Rathhaus, dass inzwischen sogar eine Uhr hat.
Die Geschichte mit der Uhr ist wohl das spannendste an Menzies, denn die ursprünglich eingeplante Uhr war auf dem Weg von England hierher mit ihrem Schiff untergegangen und dann fehlte dem Ort das Geld und auch der Staat wollte nichts dazu geben, weil Menzies nicht so bedeutend war. Mehr darüber: siehe Bild.
Zusätzlich hat Menzies auch ein Bahnhofsgebäude und einen 120m langen Bahnsteig, Passagiere sind aber wohl schon lange nicht mehr ausgestiegen, obwohl die Gleise noch vor dem Bahnsteig entlang gehen.
Bis Leonora / Gwalia erstreckt sich wieder endlos erscheinender Busch, der nur von wenigen Mineneinfahrten unterbrochen wird. Gwalia die Geisterstadt ist dafür sehr interessant, vor allem wegen des Museums, in dem eine riesige Sammlung von verrosteten Gerätschaften kreuz und quer steht. Aber auch die Stadt hat etwas mit ihren Ruinen und den wenigen noch bewohnten Gebäuden.
Bestes Haus am Platz ist das Hotel zwischen den Gleisen und der Minengesellschaft. Und auch Gwalia hat ein Open Pit, wenn es auch bei weitem nicht so groß ist, wie das von Kalgorlie.
Leonora dagegen hat nicht mehr so viel zu bieten außer einer Tankstelle, bei der wir auch Wasser fassen.
Anschließend kurven wir noch etwas durch den Ort auf der Suche nach der Bahn und finden wirklich einen Zug, der vom Nickelsammler gerade wieder losfahren will.
Dann wieder endloser Busch und erst in Leinster wohnen wieder Menschen. Leinster scheint ein sehr junger Ort zu ein. Zum Einen gibt es kein altes Zentrum, dann gehen die Straßen aber auch mehr kurvig als geradeaus und schließlich ist alles grün und es gibt einen Kindergarten und eine Schule. Auch hier dreht sich alles um Nickel.
Ab Leinster nehmen wir die Straße nach Westen Richtung Mt. Magnet. Sie scheint erst seit kurzem komplett asphaltiert zu sein, da sie nur in unserem großen Atlas als befestigte (sealed) Straße eingezeichnet ist. Aber wir hatten in Leonora an der Tankstelle nach dem Zustand gefragt, so dass wir beruhigt aufbrachen.
Auf dem ganzen Weg bis Mt. Magnet gibt es nur einen weiteren Ort und kaum Bergwerke. Allerdings sehen wir ab hier wieder Vieh und mehrere Pisten die zu einsamen Stations führen.
Sandstone hat einen fast 12 Kilometer langen Heritage Trail, der aber wieder meist über Piste geht. Dies wäre vielleicht auch etwas für eine Fahrt mit dem Fahrrad gewesen, aber es ist uns inzwischen schon wieder zu heiß. Auch der Ort hat sich für Touristen gerüstet und etwas herausgeputzt.
Ganz im Gegensatz dazu steht Mt. Magnet, wo wir wieder den Highway 95 erreichen.
Hier wirkt alles wieder mehr schäbig und heruntergekommen und wenig einladend. Dafür gibt es hier mal wieder einen Lookout, der aber eine lange und verwinkelte Anfahrt erfordert, die unser Auto fast an seine Grenzen bringt und uns dann auch nur wenig Einblick in Bergbaugeschehen oder auf den Ort bringt. Er liegt so zwischen beidem, dass kaum etwas zu sehen ist.
Inzwischen ist auch fast dunkel geworden und so fahren wir von Mt. Magnet nur noch bis zum Lake Austin, wo wir auf einer alten Piste übernachten. Nach dem Aussteigen haben wir auch um 20.00 Uhr noch das Gefühl, im Fön zu stehen, denn noch immer sind 35°C und ein mäßiger Wind weht. Höchste Temperatur des Tages gut 40°C.
Heute ist Laborday in Western Australia, was heißt, dass viele einen freien Tag haben, aber nicht alle. Auch wir wollen heute nicht ruhen und weiter nach Norden vorstoßen. Dazu nutzen wir die frühen Stunden, was uns vor der großen Hitze aber nicht verschont. Schon gegen 7.00 Uhr, als die Sonne gerade erst über den Horizont kommt, sind draußen 24°C, die sehr schnell auf den Tagesstandartwertwert von gut 40°C steigen. Maximal haben wir heute ca. 42°C.
Erster Ort des heutigen Tages ist Cue. Wie alle Orte der Gegend ist auch Cue vor allem durch den Goldrausch entstanden. In Cue war er relativ bald vorbei, dafür sind in der Stadt einige alte Häuser stehen geblieben, viele aus Stein aber nicht alle.
Cue hat auch noch einen Bahnhof, der heute allerdings ins Rugbiestadion integriert ist. Und Cue hat eine BMX-Bahn. Bei gut 40°C ist hier allerdings nicht los.
Meekatharra ist der nächste Ort und für uns ein Tankstop. Denn nach Meekatharra beginnt die große Leere, bis Newman kommt kein Ort, nur einige Roadhouses. Und Newman liegt weit über 400 Kilometer entfernt.
Meekatharra selbst versucht Touristen durch zwei Entdeckerwege von 2 bzw. 3 Kilometer zu halten. Wir fahren den einen mit dem Auto teilweise ab, aber statt der alten Gebäude gibt es oft nur Tafeln mit Informationen, so z.B. am Bahnhof, von dem nichts mehr übrig ist.
So fahren wir ziemlich bald weiter und verlassen Meekatharra nach Norden und es geht durch Busch und Busch und ...
Wobei Busch nicht immer gleich Busch ist, denn die Grundelemente roter Boden, Gras, Grasbüschel, Büsche und Bäume variieren stark und machen den Busch immer wieder neu interessant. Unterwegs tauchen auch immer wieder einzelne Berge oder Höhenzüge auf und ca. 40 Kilometer vor Kumarina fangen dann auch noch Termitenhügel an und wir haben immer neues zum Schauen und staunen.
Hinter Kumarina Road House haben wir plötzlich einen Oversize Transport vor uns. Aber ehe es uns dahinter bei 60 km/h langweilig wird, werden wir schon vorbei gewunken.
Auch das Capricorn Roadhouse ist relativ bald erreicht. Denn es ist eigenartig, obwohl wir meist zwischen 90 und 100 km/h fahren und damit nach deutschen Maßstäben überhaupt nicht schnell unterwegs sind, kommen wir gut voran und sind einfach irgend wann da. Nur ganz selten habe ich auf der Fahrt gedacht, wann ist es denn endlich so weit. Liegt es vielleicht daran, dass es keinen Maßstab gibt außer den alle 10 Kilometer erscheinenden Kilometerentfernungen zum nächsten Ort?
Hinter dem Capricorn Roadhouse müssen wir die Straße verlassen, und zum Ophtalmia Dam abbiegen, der nach rechts angezeigt wird. MissK schaut erst mal skeptisch, lässt mich aber fahren. Sie wird dann aber noch einmal richtig unruhig, als wir auf eine Piste einbiegen, die heftiges Wellblech hat, so dass wir wirklich denken, das Auto wird zerstört. Das Wellblech dauert zum Glück immer nicht zu lange und dazwischen sind kurze Stücken, in denen wir 30, 40 km/h fahren können. An der trockenen Furt durch den Fluss sehen wir einen schwarzen Schwan, wie sie für Australien typisch sein sollen, brüten.
Dann folgen noch ein Paar Kilometer Piste und wir sind da. Zuerst sehen wir einen langen Steinschüttdamm, dann einen fetten Hinweis auf die Enzephalitis verbreitenden Mücken, die hier vorkommen sollen und schließlich sehen wir auch noch etwas Wasser im See. Wir werden argwöhnisch von einer dunkelbraunen Kuh beäugt, sehen auf dem See zwei schwarze Schwäne und am Ufer einen Reiher. Da uns die Sache mit den Mücken unheimlich ist und vom versprochenen Sailing Area nichts zu sehen ist, schaukeln wir aber schnell weiter und fahren nach Newman.
Bei Newman sind wir doch von der Größe des Ortes beeindruckt, denn im Gegensatz zu den letzten Orten ist hier richtig was los. In Newman gibt es keine leerstehenden Häuser und das Visitorcenter macht richtig was her, davor steht ein fetter Grubenlaster, hinter dem Zaun noch Bagger und Bohrlafette und älteres Gerät. Aber da heute Laborday ist, war den ganzen Tag geschlossen, sonst wäre es allerdings auch nur bis um 17.00 geöffnet gewesen.
In Newman sehen wir viele, die Sport treiben. Zunächst stechen uns die Radfahrer ins Auge, die teilweise auf dem Weg von oder zur Arbeit sind. Dann ist da aber noch ein älterer Mann, der in einem Trikot der Lotto-Manschaft und auf seinem Spezialized Rennrad unermüdlich seine Runden durch den Ort dreht und den wir mehrfach sehen. Und dann sind da aber auch noch Jogger und Walker, und es gibt ein großes Sportoval.
Eigentlich möchte ich auch in Newman etwas von der Eisenbahn sehen, aber die versteckt sich auf dem Minengelände. Statt dessen finden wir aber den Wegweiser zum Lookout. Und gerade als wir oben angekommen sind, fängt ein kurzer Regenschauer an. Gleich anschließend kehrt die Sonne an den Himmel und auch der weite Blick zurück.
Newman liegt am nördlichen Rand einer großen Ebene und so können wir sehr weit ins Land schauen. Vom angeblich größten Eisenerztagebau der Welt sehen wir allerdings nur die Abraumminen.
Nach einigen Kurven durch den Ort finden wir auch die Tankstelle, für 1,41 AUS$ füllen wir den KEA mit BP-Diesel und auch wieder unseren Wassertank und machen uns dann auf den weiteren Weg in Richtung Karijini National Park.
Nach wenigen Kilometern geht es in die Berge und durch die Kathedral Gorge verlassen wir die Ebene. Es geht anschließend weiter hinauf, ehe wir mit knapp 750 Meter unseren bisher höchsten Punkt erreichen. Die Dunkelheit kommt jetzt wieder schnell und so rollen wir nach knapp 700 Tageskilometern beim Weeli Wolli Creek auf einen Parkplatz.
Eine Weile rollen noch vereinzelte Roadtrains vorbei, ich repariere mein Hinterrad, dass schon wieder platt ist und ich merke dann, dass mein eigentlich reparierter Schlauch genau am Flicken Luft lässt.
Nach 22.00 rollt nichts mehr, der Mond steht immer noch fast voll und auch fast senkrecht über uns, der Wind lässt nach und alles kommt zur Ruhe, bis auf diese kleinen Insekten, die nerven, sonst aber nichts tun und den Kühlschrank, der nicht aufhören will, zu arbeiten - was für ein Luxus!
Die Nacht bei Newman war sehr warm und erst am frühen morgen fiel die Temperatur unter 30°C. Dadurch waren wir schon sehr früh auf den Beinen und erlebten wieder, wie die Sonne aufging. Beim Packen merkten wir, dass am Klappdach im Scharnier auf der linken Seite eine Schraube fehlt, die scheint aber zum Glück nicht die Lage des Dachs beim Fahren zu beeinflussen.
Seit kurz vor Newman befinden wir uns in Bergland und rechts und links ragen viele kleinere Kuppen und auch einige Gipfel mit über 1000 Metern Höhe auf. Wir bewegen uns etwa auf 700 bis 750 Meter über dem Meer, so dass die größeren schon sehr gigantisch aussehen.
Der Karijini National Park beginnt gleich nachdem wir den Highway verlassen haben und auf die Karijini Road eingebogen sind. Und nach wenigen Kilometern kommt auch schon der Abzweig zum Visitor Centre.
Hier treffen wir gegen 9.45 Uhr ein und können erst einmal die Umgebung erkunden, da es erst um 10.00 Uhr öffnet.
Das Gebäude hat eine sehr verschachtelte Form und besteht aus unbeschichtetem dickem Stahlblech. Durch die Wahl dieses Materials soll der Bezug zu der eisenerzreichen Gegend hergestellt werden, während die Form auf die heimischen Aborigine-Stämme zurück geht.
Im Visitor Centre muss ich auch die Toilette nutzen, da meine Verdauung nicht ganz in Ordnung ist. Deshalb muss K auch alleine ins nun geöffnete Vis Centre, wo wie einiges über den Park und die heimischen Stämme erfährt.
Durch unser Auto sind wir bei der Wahl unserer Ziele im Park etwas eingeschränkt und können uns nur zur Dale Gorge bewegen. Wir hatten ursprünglich gedacht, die Bikes einsetzen zu können, aber bei ungefähr 50 Kilometer zu dem anderen Ziel in einer Richtung und wieder zu erwartenden mehr als 40°C ist es absurd, sich das zuzumuten.
Aber auch der Ausflug zu den Fortescue Falls ist überaus beeindruckend und zeigt uns etwas von der Schönheit des National Parks.
Denn es ist nicht zu erahnen, dass sich so ein Oase in dieser trockenen Bergwelt versteckt. In den Schluchten fließen dauerhafte Wasserfälle und es bilden sich kleine zum Baden einladende Pools mit Wasser in perfekter Temperatur.
Eigentlich könnten wir hier bleiben, so angenehm ist es im Wasser...
Wieder zurück oberhalb der Schlucht werden wir von der Hitze fast erschlagen. Es sind inzwischen fast 44°C innerhalb und außerhalb des Autos. Und wir sind sehr froh, dass wir im Auto eine Klimaanlage haben, auch wenn die sich quält.
Nach dem Besuch des Circular Pool Lookout und dem Blick in 3 Schluchten verlassen wir diesen Teil des Parks und fahren über den Karijini Drive weiter durch den Park Richtung Mt Bruce. Dabei beeindruckt uns immer wieder die Bergwelt rechts und links der Straße.
Zum Mt Bruce führt eine 3,5 Kilometer lange sehr gut fahrbare Staubstraße. Unser Plan, den Berg mit dem Bike zu erreichen, sah schon während der Anfahrt sehr abenteuerlich aus, wird aber spätestens beim Blick auf die Wegbeschreibung zum Gipfel zerstört.
Die Infos im Internet waren da alles andere als eindeutig, denn ich hatte auch gelesen, dass eine 10 Kilometer lange Schotterpiste nach oben führen soll.
Die 10 Kilometer stimmen ungefähr, aber die letzten 4 Kilometer sollen eine ziemlich schwierige Wanderung sein, nur bis ca.4,5 Kilometer sieht es evtl. fahrbar aus. Also packen wir die Bikes aus und machen uns auf den Weg nach oben.
Die ersten Meter läuft es ganz gut, aber schon nach 500 Metern als wir bereits mehrere kurze Schiebepassagen hinter uns hatten, sehen wir den weiteren Weg und beschließen umzukehren. Die Strecke wäre eventuell noch fahrbar, aber nur mit sehr guten Kletterkünsten.
Die Abfahrt macht sich aber ganz gut und unten spüren wir auch wieder die Hitze, da wir beide kochen, aber gelohnt hat sich dieser Minitrip trotz allem.
Kurzer Stop am letzten Paß Richtung Tom Price
Hinter dem Mt. Bruce verlassen wir den Karijini National Park, fahren aber durch eine ebenso beeindruckende Bergwelt weiter bis Tom Price. Die Eisenerzmine hier soll die größte derartige Tagebaumine der Welt sein. Von der Mine sehen wir allerdings nicht viel, da sie sich am Ende eine Tales befindet und der Weg hoch zum Mt. Nameles, dem Lookout der Stadt, nur für 4x4-Fahrzeuge möglich ist. Und fürs MTB ist es uns jetzt doch zu warm.
Nach einem kurzen Blick auf den Caravan Park, der zwar irgendwie grün ist, auf den ersten Blick nicht viel mehr zu bieten hatte als alle bisherigen und damit nicht einladender ist, fahren wir in den Ort hinein. Tom Price beeindruckt durch die vielen Palmen und das viele Grün vor den Grundstücken. Hat aber keine alten Gebäude zu bieten. Ähnlich wie die Eisenerzmine bleibt auch der Ort ein Fremdkörper in der sonst so trockenen Landschaft, das Grün scheint nur geborgt.
Der Supermarkt in Tom Price ist sehr gut sortiert und hatte teilweise sogar Schnäppchenpreise zu bieten, Coca Cola war aber zum Beispiel wesentlich teurer als in den Orten zuvor.
Rückweg von Tom Price, selbe Strecke aber doch völlig andere Landschaft
Ab Tom Price fahren wir den gleichen Weg zurück, den wir kamen, aber durch die spätere Uhrzeit wirkt alles komplett anders und wir kommen wegen der vielen Fotostopps kaum voran. Ein letzter Stop am Munjina East Gorge Lookout und wir fahren ab hier weiter nach Süden durch diese sehr schöne Schlucht und verlassen am Auksi Roadhouse die Berge der Hamersley Range bzw. Karijini. Auf der Fahrt durch die Munjina Gorge geht es auch ca. 150 Höhenmeter hinab. Die Schlucht ist im ersten Teil sehr eng, wird dann aber immer breiter.
Am Auksi Roadhouse haben wir die Ebene erreicht, die sich ohne größere Erhebungen bis zur Küste erstreckt. Hier tanken wir noch einmal voll, denn bis Port Headland HH sind es fast 300 Kilometer ohne jeden weiteren Service direkt an der Straße. Was folgt ist eine ebene Fläche durch die wir bei Finsternis rollen und auf der wir den Gegenverkehr schon viele Kilometer im voraus sehen können.
Die Nacht verbringen wir auf dem Rastplatz direkt südlich des Aborigine-Reservates. Die Hitze bleibt uns hier noch erhalten, am Abend waren noch ca. 37°C und es wurde fast die gesamte Nacht nicht kälter als 33°C, erst ganz am Morgen ging es runter auf 29°C. Allerdings wurde es da auch schon wieder hell. Wir haben beide in dieser Nacht eher schlecht geschlafen, weil auch kaum ein Luftzug ging und die Hitze im Auto stand.
Weiter in den Nordwesten rund um die Kimberleys.