07. Mai 2009
Die Prignitz ist ähnlich wie auch die Uckermark für Nordostdeutsche Verhältnisse perfekt zum Motorradfahren geeignet:
- wenig Verkehr
- gute Straßen
- schöne Landschaften
- und ein Paar andere interessante Dinge
und so nutzte ich den letzten Tag des April für eine ausgiebige Tour in diese Region.
Nachdem ich morgens in unserem Verein noch ein Unternehmen eingewiesen und mit der Hafenmeisterin noch ein kurzes Gespräch hatte, ging es über Schluft und Kappe nach Westen.
Über Rheinsberg kam ich durch die "Freie Heide" und nach Wittstock, wo ich am Bahnhof einen Güterzug der EGP mit den typischen blau-weiß-roten Loks stehen sah und auch gleich die Schranke runter ging, so daß Zeit für ein Bild blieb.
In Wittstock mußte ich meinen Tank füllen und hatte so einen kleinen Aufenthalt und gerade, als ich wieder aufsteigen wollte, kam der erwähnte Güterzug langsam vorbei gerollt.
Mein Jagdinstinct war geweckt und durch seine geringe Geschwindigkeit konnte ich ihn vor der A19 überholen und überlegte dann, wo ein guter Fotoort sein könnte. Kurz vor der Querung der A24 kam mir jedoch eine Straßenbaustelle in die Quere und ich sah den Zug schon fast unfotografiert an mir vorbeiziehen.
Allerdings führt direkt am Ende des Ampelstaus über den Acker zur Rechten eine ausgefahrene Spur und so war die Richtung schnell gewechselt und ich schnitt die Ecke zum Liebenthaler Weg ab, da noch kurz auf ne Wiese und ich hatte einen ganz guten Ort gefunden. Die Strecke war gut einzusehen und ging leicht durch die Kurve.
Als der Zug durch war, fuhr ich weiter Richtung Pritzwalk, wo ich u.a. versuchte, einen der alten Triebwagen abzulichten, die morgen ihren letzten Einsatztag haben sollten. Daraus wurde aber leider nichts, auf der Meyenburger Strecke war ein Regioshuttle unterwegs und der alte nicht zu sehen.
Also ging es über Kuhbier weiter nach Putlitz. Dabei nutzte ich möglichst kleine Straßen und kam sogar über für die Reifen artgerechtes Terrain. In der Region und auch noch weiter in Richtung Mecklenburg-Vorpommern kam ich auch oft über noch nicht in OSM kartografierte Landstraßen. Von 100% Abdeckung ist das Projekt zumindest in der Gegend noch weit entfernt.
In Putlitz gab es wieder das übliche. Einer der E-Triebzüge gammelt weiter vor sich hin und es stehen auch noch diverse VT98 und urarlte Triebwagen-Beiwagen herum, dazu eine DR V100, eine V60 und diverse kleinere Loks. Und ich sah auch den Schülerzug aus Pritzwalk einfahren, allerdings hatte er keinen Doppelstocktriebwagen sondern einen LVT. Bei nur 4 Fahrgästen war das aber auch ausreichend.
Weiter ging es wieder über kleinere Straßen nach Meyenburg. Einmal machte ich einen Abstecher auf eine kleine Pflasterstraße, aber die endete und so kam ich zu einer Offroadschleife und am Ende wieder in dem Ort heraus, in dem die kleine Straße begann.
Ab Meyenburg kam für mich dann mal richtiges Neuland oder zumindest eine Ecke, die ich evtl. vor ewigen Zeiten besucht hatte. Es ging nach Parchim, wo ich erstmals am heutigen Tag im fetten Stadtverkehr stand und den Weg zum Zentrum nicht fand, weil es irgendwelche Umleitungen gab und die OSM auch keine wirkliche Hilfe war.
Die Region um Parchim war mein westlicher Wendepunkt. Ab hier ging es zunächst über Nebenwege nach Lübz dann weiter nach Karow, wo sich am Bahnhof immer noch nicht viel tut, außer daß am Stellwerk ein anderer Eigner steht. Hier überlegte ich auch, wie ich weiterfahren will. Variante 1 wäre über Krakow am See und dann "oben" um die Müritz, Variante 2 zunächst nach Plau am See und dann irgendwie "untenrum".
Am Ende siegte die 2, da sie mindestens eine Stunde kürzer sein würde und ich so langsam genug vom Fahren hatte. In Plau wieder mal Baustellenstau, dann in Ganzlin ein Bild am Bahnhof, der zumindest frisch gemäht war und anschließend Abbiegen nach Röbel.
Hinter Röbel wird der Verkehr auf der B198 schnell dick und ich bin genervt, fahre aber noch bis Mirow ehe ich abbiege, um auf Nebenstraßen über Diemitz, Canow, Strasen nach Fürstenberg zu fahren.
Der letzte Abschnitt führt über Lychen, wo auch im Zentrum gebaut wird, nach Templin. Und eine letzte Straßenbaustelle steht dann in Vietmannsdorf im Weg, aber dort sind sie schon so weit, daß der Asphalt komplett ist. Und von da gings über Juchte nach Hause.
Insgesamt waren es gut 500 km in gut 10 Stunden. Das wäre für die Juni-Tour eine normale Tagesetappe.