Bike - Anhänger

Eine kurze Zusammenfassung, wie ich mein Gepäck bisher transportierte und warum ich schließlig selber einen Anhänger, noch dazu einen Einspuranhänger baute und wie sich der Anhänger bewährte. Mehr über den Bau des Hängers unter folgendem Link: SATELLITE.

Warum nicht Taschen?

Die letzten Touren war ich immer mit Gepäcktaschen gefahren. Meist waren es die Taschen aus der ORTLIEB-Light Serie. Einmal hatte ich auch Taschen von Bach. Die Ortliebtaschen haben den großen Vorteil, daß sie wasserdicht und sehr robust (immerhin ca. 25.000 Kilometer ohne einen Schaden) sind. Dazu ist die Light-Serie auch noch relativ leicht durch das verwendete beschichtete PU-Material (Erklärung von Polyurethan bei der FU Berlin). Sie funktionierten aber auf unbefestigten Wegen nur bedingt gut.

Das Haltesystem konnte nicht verhindern, daß sich die Taschen bei verschärfter Fahrweise aufschaukeln. Und leere Taschen hängen immer eigenartig herum, so weit geht die eingebaute Abspannung nie... Das Auf- und Herumschaukeln habe ich nur durch eine zusätzliche Abstützung mit Riemen erreicht. Auch bei neueren Taschen habe ich trotz verbesserter Befestigungen noch kein System gefunden, daß wirklich perfekt ist.

Als weiteren Nachteil sehe ich aber auch den relativ hohen Schwerpunkt. Die Hinterradtasche hängt über der Achse und hat damit einen Hebel von fast einem halben Meter und auch die Lowrider hängen nur wenig tiefer. Zudem beeinflussen sie auch das Lenkverhalten - alles wird etwas träger. Was nur manchmal z.B. auf Schotterpisten von Vorteil sein kann.

Und der letzte Nachteil: gerade bei Verwendung von LowRider-Taschen erhöht sich der Windwiederstand doch erheblich. Zudem führen Taschen auch immer zu einer verstärkten Anfälligkeit gegenüber Seitenwind.

Die Bach hatte ich als Alternative für kleine Touren gekauft. Vom Volumen liegen sie zwischen den vorderen und hinteren Ortlieb. Material ist starkes Kordura und ich habe die Aufhängung so modifiziert, daß die Taschen fast nicht mehr wackeln konnten. Auf dem folgenden Bild sind sie relativ gut zu erkennen: Tour nach Thüringen 1997. Auf langen Touren habe ich sie nie eingesetzt, da ich auf den Luxus wasserdichter Taschen nicht verzichten wollte.

Etwas neidisch schaute ich immer auf andere Radfahrer, die ich sah, wie sie mit ihrem (vor allem Einspur-) Anhänger durchs Land reisten. Hier schien alles toll zu sein. Der Hänger folgt willig dem Bike, die Lenkung wird fast nicht mehr beeinflußt und auf Grund seiner gedrungenen Form und des Schwerpunktes sollte auch der Windwiederstand geringer sein.

Warum ein eigener Hänger?

Es gibt eine Reihe kommerziell erhältlicher Hänger, der bekannteste ist sicherlich der b.o.b., den es inzwischen bei sehr vielen Händlern auch gibt. Dazu kommen noch einige andere Hersteller, die alle ähnlich große Hänger herstellen.

Die Größe ist aber auch einer der Knackpunkte. Bei Tandemfahrt sollte das komplette Gepäck beider Partner hinein passen und dafür sind die angebotenen Hänger einfach zu klein. Erleichternd für meinen Entschluß, einen zu bauen, kam aber auch dazu, daß mir die Idee zum Hänger schon seit einiger Zeit durch den Kopf schwirrte und so wurde es nun Zeit, die Pläne umzusetzen.

Mehr über die Umsetzung auf folgender Seite: SATELLITE

Der Hänger hat ein Volumen von ca. 140 Litern was für unser Gepäck sehr gut reichte. Dabei wiegt er nur 8,5 Kilogramm. Das ist weniger, als wenn wir das selbe Volumen in Gepäcktaschen -mindestens 3 Paar- auf entsprechenden Gepäcktrager packen würden.

Während der Tour hat sich der Hänger voll bewährt, es ist nichts richtig kaputt gegangen und unser Gepäck war gut verstaut. Und alles lies sich gut verpacken. Es war die richtige Entscheidung diesen Hänger zu bauen und auch die Größe und Form waren für normale Touren sehr gut geeignet und ich kann euch nur empfehlen, solch einen Hänger zu benutzen.

Einziger negativer Punkt: der Hänger ist voll beladen etwas unhandlich (z.B. im Zug).