MAV

AKTUELLES

Ähnlich wie auch die Deutsche Bahn AG erlebt die MAV in den letzten Jahren insbesondere seit den politischen Umwälzungen in Ungarn und der zunehmenden Annäherung an die EU eine Reihe von Veränderungen. Seit 1993 ist die MAV Co. Ltd als Aktiengesellschaft Nachfolger der Ungarischen Staatsbahn. Alle Anteile werden jedoch weiterhin durch den Staat gehalten.

Ungarn verfügt über ein sehr dichtes Netz an Haupt- und Nebenstrecken. Diese sind sehr oft nur eingleisig ausgeführt. Ca. 40 Prozent der Strecken sind elektrifiziert und ca. 20 Prozent der Strecken zweigleisig ausgebaut. Gut 80 Prozent der Verkehrsleistungen werden jedoch auf den elektrifizierten Strecken bewältigt.

Die Transportleistungen sind in der Zeit von 1985 bis 1992 drastisch zurück gegangen, konnten sich dann aber stabilisieren. Starke Verluste im Kurzstreckenreiseverkehr (ohne Vorortverkehr und bis 30 Kilometer Entfernung) konnten durch eine Steigerung bei den Fernfahrten (über 30 Kilometer) annähernd ausgeglichen werden.

Der Personenverkehr ist wenig von einzelnen schnellen Verbindungen geprägt, sondern mehr durch die gute Verknüpfung der einzelnen Linien an den Kreuzungspunkten. Sehr oft kommt es vor, dass an einem Bahnhof innerhalb sehr kurzer Zeit 4 Züge einfahren, die alle durch einen ausreichend langen Halt das Umsteigen ermöglichen und dann nach ihrer Rangfolge wieder abfahren. Bei Verbindungen quer durchs Land gibt es fast immer die Möglichkeit mit einem Schnellzug über Budapest oder mit einer langsameren Verbindung quer durchs Land zu fahren. Dabei muß in Budapest aber häufig der Bahnhof gewechselt werden.

Auskünfte zu den Zügen sind grundsätzlich an jedem Bahnhof zu erhalten, hier ist es auf Grund der Sprachbarriere manchmal aber schwierig. Eine gute Alternative bietet sich durch den Besuch einer Besucher- oder Touristinformation in einem der größeren Orte an, da die Angestellten im Normalfall englisch oder deutsch, manchmal auch beides verstehen.

Dritte Möglichkeit ist die Nutzung des Internets. Über eine Eingabemaske auf der Startseite von MAV oder elvira (hier gibt es auch eine Steuerung in deutsch) geht es los. Das ganze funktioniert auch mit einer langsamen Verbindung sehr schnell - wichtig ist dabei nur die Kenntnis des genauen Ortsnamens.

Der Güterverkehr entwickelt sich nach den starken Einbrüchen seit den 80er Jahren wieder konstant. Allerdings gibt es erhebliche Verschiebungen bei den transportierten Gütern. Während der Inlandstransport drastisch gesunken ist und die Exporte stagnieren, wachsen Import und Transit inzwischen wieder. Zunehmend wird auch die Rollende Landstraße eingesetzt, Züge verkehren dabei von verschiedenen Bahnhöfen in Ungarn nach Wels in Österreich und Sezana (Slowenien).

Ähnliche Rückgänge sind auch beim Personal zu verzeichnen, so halbierte sich die Anzahl der Beschäftigten in der Zeit von 1991 bis 2000. Zuwächse gibt es dagegen bei den Streckenlängen, sowohl bei der Normalspur, der Schmalspur als auch der Breitspur Richtung Ukraine.

Eine Ergänzung 2006

Regierung beschließt Streckenabbestellungen
Ungarns sozialistisch-liberale Regierung hat am 05.07.06 neben der Privatisierung der Frachtsparte der Ungarischen Staatseisenbahnen (MAV) die Stilllegung von Nebenbahnstrecken beschlossen. Inzwischen wurden einige dieser Strecken geschlossen, andere erhielten noch eine Gnadenfrist. Aber somit ist auch hier das Ende der vielen über einsame Strecken schaukelnden Triebwagen besiegelt und eine vergleichbare Ausdünnung des Verkehrsangebotes wie im Rest Europas beschlossen.