Für die ersten 60 Kilometer habe ich ca. 7 Stunden gebraucht.
Die Wege (Straßen) waren sehr extrem. Leider war der Weg den ich fahren wollte eine Sackgasse. Dadurch mußte ich die beiden großen Furten zweimal durchqueren und bin ca. 20 anstrengende Kilometer "umsonst" gefahren.
Bei der einen Furt habe ich mir nasse Füße geholt, bei der zweiten nasse Schuhe, die ich noch immer habe.
Die Straßen sind im Gebirge oft sehr unklar ausgeschildert und teilweise fast unfahrbar. Allzu oft werde ich sie wohl doch nicht benutzen, auch wegen der Gefahr verloren zu gehen.
Als ich endlich auf der Straße war, die ich bereits gestern fahren wollte, ging es erst mal mächtig bergauf. Drei Kilometer, die so extrem waren, daß meine Leistungsgrenze fast erreicht war.
Anschließend ging es wieder stark bergab und gleich wieder steil nach oben. Als ich an der nächsten Gabelung die Karte bemühte, merkte ich, daß die Milch ausgelaufen war, also mußte ich erstmal was essen. Das naß gewordene Brot und Milch.
An dieser Stelle kam mir ein Mountainbiker downhill entgegen, der mich entweder nicht sah oder einfach zu cool war, um zu grüßen. Er fuhr Tioga Farmer John und Cousin und schien zu trainieren.
Etwa ab dem 45-ten Kilometer wurde das Wetter besser. Nach mächtiger Quälerei mit kurzer Schiebephase hatte ich den höchsten Punkt erreicht. Oben stand eine Hütte, kurz vorher dachte ich noch, der Weg würde im Nichts enden. Von hier hatte ich eine herrlichen Ausblick, den ich aber nur kurz genoß, da es schnell kalt wurde.
Auf der folgenden Abfahrt hatte es trotz geringen Tempos auch den zweiten LowRider entschärft, also wieder umpacken - ich fahre vorne links die Isomatte und das Zeltgestänge, rechts das Zelt, hinten liegen beide Taschen leer. Die Ortliebs sind prall gefüllt. Problematisch wird es erst, wenn es wieder wärmer wird.
Weiter unten sah ich wieder Spuren des Bikers, diesmal in beiden Richtungen, hatte er mich irgendwo überholt?
Die Brücke kurz vor Folldal war gesperrt, so daß ich einen großen Umweg auf frisch "gepflügten" Wegen fahren mußte. Ein Grader hatte erst vor kurzem die Straße aufgerissen und geebnet, aber es waren noch nicht viele Autos zum festfahren hier. Kurz hinter Gännabu habe ich Abendbrot gegessen und werde noch ca. 10 bis 15 Kilometer bis hinter Folldal fahren.
-LOWRIDER- BREAK DOWN 9409-
Wenn der Tag morgen so beginnt, wie der heutige endet, wird morgen ein sehr schöner Tag. Ich habe das Zelt im Grimsdalen vor einer gigantischen Silhouette aufgestellt. Morgen werde ich dem Tal aufwärts folgen um über einen Paß in 1160 Meter zu kommen und bis kurz vor Olda zu fahren. Ich hoffe, daß es dort einen ordentlichen Fahrradladen gibt und ich einen stabilen Frontgepäckträger bekomme...
Die Straße Nr. 27 aus Folldal heraus, war eine Baustelle und zum Glück wenig befahren. Heute Abend habe ich zum ersten mal seit einigen Tagen die Hosen gewechselt und auch abends die Zähne geputzt.