Gestern Abend kam noch ein Auto dreimal vorbei - suchten die mich?
Heute war es recht kühl und die Luft war feucht. Das Fahren wollte überhaupt nicht klappen, wer weiß woran es lag? -am Frühstück (Müsli mit H2O), an der Kondition, an den Träumen, am Wetter oder daran, daß die Straße die da sein sollte, sich als besserer Weg entpuppte und sehr schwer zu fahren war (durch den nächtlichen Regen war sie sehr stark aufgeweicht).
Piste bei Asen
Ädbodarna hieß Hedbodarna und war ein Dorf, bestehend aus Blockhütten und entsprechenden Scheunen, der Weg zog sich mächtig hin, die ganze Zeit kein einziges Auto, noch dazu in einer Landschaft, die moosig und mit lichten Kiefern bestanden war. Erst kurz vor Asen stand ein Auto am Wegesrand, die 3 Höfe unterwegs schienen allesamt verlassen zu sein.
Nach Asen auf die Straße hinab gab es eine mächtig schnelle und verwinkelte Abfahrt, auf der ich 50 km/h erreichte. Asen selbst ist nicht weiter erwähnenswert, wäre da nicht die mit Holzziegeln beplankte Kirche und das temperierte Freibad.
Der Ort liegt weit über dem Damm, zu dem ich erst hinab mußte, auf der gegenüberliegenden Talseite. An seinem Konsum hatte ich ein ausgiebiges Mittag (1/2 Brot, Keso, Käse, 2 Nektarinen, 5 Bananen).
Von hier fuhr ich weiter zum Kraftwerk nach Trängslet, dabei mußte ich sehr viel aufwärts fahren. Am Staudamm befindet sich eine schwedische Artilleriegarnision, durch die ich zum Teil hindurchgefahren bin. Der Trängsletsjöen ist ein ca. 80 km langer Stausee und erstreckt sich bis nördlich von Särna. Ihm folgte ich auf einem Weg, auf dem mir insgesamt 10 verschiedene militärische Fahrzeuge und ein Jogger entgegen kamen. Es ging sehr stark bergauf und bergab und ich war so geschafft, daß ich mächtig an meiner Kondition zweifelte.
Nach ca. 25 km war ich wieder auf der Straße und zögerte noch bis zum 95. Tageskilometer mit der nächsten Rast, weil die Plätze alle nicht schön genug erschienen, dort lernte ich ein älteres schwedisches Paar kennen, er sprach nur schwedisch und sie etwas englisch, so daß die Unterhaltung etwas schwierig war, immerhin sagte er, er komme aus Jönköping. Beide waren sehr erstaunt, daß ich bis hierher durchgefahren war.
Dort hatte ich mir vorgenommen am südlichen Seeufer zu schlafen, die Abfahrt dahin habe ich aber verpaßt. Kurz vor Särna hatte ich ein Fahrrad gefunden und auf der Karte nach einem Schlafplatz gesucht, dort bin ich jetzt fast - am Fjättfallen, wo ich hinwollte, fand ein schwedisches Gesellschaftsspiel (ähnlich wie Croßlauf oder Schnitzeljagd) statt, unterwegs hatte ich einen großen Steinpilz gefunden, den ich aber nur zur Hälfte gegessen habe, da mir auf Grund der unzähligen Mücken und Stechfliegen der Appetit vergangen war. Jetzt bin ich damit beschäftigt, die Stechfliegen, die im Zelt sind, zu jagen (oder sie mich?)...
vielleicht werde ich nachher noch einige Kekse essen.