Die ganze Nacht hat es geregnet und ich hatte morgens wieder kaum Lust aufzustehen. Besonders problematisch war das Zelt, es glich einer Tropfsteinhöhle, da Belüftungsöffnugen fehlen und bei Regen die Tür nicht offen bleiben kann, das Außen- und Innenzelt lagen teilweise direkt aufeinander.
Das Einpacken war schwierig, da zuerst das Außenzelt abgenommen werden muß und dann das Innenzelt abgebaut werden kann - bei Regen wirklich blöd!
Für die 20 km bis Alvdal brauchte ich weit über eine Stunde, allerdings war der Weg dorthin, vom Regen abgesehen, sehr schön. Der Berg zeigte seine Flanke und ich konnte etliche Bäche beobachten, wie sie aus großer Höhe hinabschossen.
Alvdal ist nichts besonderes. LowRider oder stabile Gepäckträger für vorne gibts es nicht, der nächste Fahrradladen befindet sich in Elverum (70 Meilen südlich). Im Inter-Sport-Laden habe ich eine Gaskartusche, ein Paar dicke Socken und zwei Riemen gekauft.
Ich fahre jetzt auf dem kaputten LowRider das Zelt, andere Seite eine Tasche. Der ESGE bringt es nicht. Er stuckert sich sehr schnell wieder lose.
In strömendem Regen bin ich wieder aufgebrochen und habe mich recht früh verfahren, so daß ich jetzt eine Straße weiter südlich bin als geplant. Nach 40 km hatte ich um 16.00 die Schnauze voll, es regnete noch immer und das 24er wollte die Kette an einer Steigung nicht bewegen, so daß ich sie nicht schaffte. Also drehte ich um und baute am Beginn des Anstiegs das Zelt auf.
Die Defektursache war anscheinend der Grat, der die Zähne am Kettenblatt breiter werden ließ und dadurch die Kette festklemmte. Er ließ sich mit der Zange relativ problemlos entfernen, wenn es morgen nicht geht, fahre ich zurück nach Alvarum und von dort die Landstraße. Kurz unterhalb meines Rastplatzes steht ein Polski-Fiat, anscheinend Wanderer.
Zum Abendbrot gab es Nudeln. Der Regen hat nachgelassen - vielleicht scheint morgen die Sonne?