zurück auf Mainland

Der Wind läßt etwas nach und meine Lebensgeister erwachen wieder. Ich besuche den Friedhof von Tingwall. Hier ist nicht die Kirche interessant sondern eine Gruft. Kurz darauf beginnt der Regen wieder, meine Lust weiter zu fahren, sinkt fast bis auf den Nullpunkt.

Das Scalloway Castle steigert meine Stimmung auch nicht gerade. Anschließend muß ich einen Höhenzug überwinden, um wieder auf die andere Seite der Insel zu gelangen. Es geht steil bergauf, viel länger darf es so nicht gehen.. Der Regen hört dann zum Glück wieder auf, der Wind nimmt dafür wieder zu.

In Cunningsburgh muß ich eine Pause einlegen. Eine ganze Rolle Kekse verschwindet in meinem Bauch. Der Wind stört ab hier nicht mehr so stark, die Berge halten ihn ab. Über dem Meer kann ich einen schmalen Streifen mit blauem Himmel erkennen. Die Küste wird interessanter, zwischen den Inseln läuft die Fähre von P&O aus, Richtung Süden nach Schottland/Orkney.

Der restliche Weg bis Leven ist schnell geschafft, die Sonne kommt wieder heraus, verschwindet dann aber schnell hinter dem Berg. Eine riesige Portion Nudeln verschwindet in mir und dann kommt der Hammer: für diesen kleinen Zeltplatz mitten im Nirgendwo muß ich 5 Pfund bezahlen, die Dusche kostet noch einmal 20 Schilling extra.

In der Nacht schlafe ich sehr schlecht, das Zelt macht wegen des starken Windes sehr viel Krach. Bereits gegen 6.30 stehe ich auf. Der Morgen beginnt mit Sonnenschein. Es ist sehr kalt. Der Wind weht weiter mit 7-8 Bft. Aus S bis SW, das heißt Gegenwind fürs erste.

Türschloß am Leuchtturm von Sumburgh Head

Jarlshof

Ich versuche locker zu fahren und so komme ich nur langsam voran. Trotzdem habe ich die 14 Kilometer bis Jarlshof bereits um dreiviertel Neun geschafft. Die Ausgrabungsstätte hat noch geschlossen und ich fahre weiter bis zum Leuchtturm Sumburgh Head. Das letzte Ende geht es gut bergauf und der Wind pfeift über die Klippen.

Sumburgh Head ist Vogelschutzgebiet und der südlichste Zipfel von Shetland. Hier brüten viele verschiedene Arten, darunter auch Papageientaucher. Mich interessieren aber mehr der Leuchtturm und der Gezeitenstrom.

Das Wasser hat gerade Höchststand und so herrscht keine starke Strömung. Aber der Wind bläst wie verrückt um die Ecken und ich wage kaum, den Kopf über die Begrenzungsmauern zu heben. In ihrem Schutz frühstücke ich. Dabei fällt mir der Schädelknochen eines Bartwales auf, der am Rand des Parkplatzes liegt. Beim Herfahren hatte ich ihn komplett übersehen.

Den Jarlshof darf ich dann für 2,30 Pfund betreten. Ich bin fasziniert von der Vielzahl an Ruinen und Grundmauern aus den verschiedensten Epochen. Deutlich unterscheiden sich die Langhäuser der Wikinger von den Runden Behausungen der Bronze-, Eisen- und Steinzeit. Über allem tronen die Reste des Hofes aus dem 17. Jahrhundert. Das Broch ist für mich dabei die beeindruckendste Ruine, da es erstaunlich gut erhalten ist.

Bei der Rückfahrt muß ich dann an der Landebahn anhalten, da gerade ein Flugzeug landet. Als ich die Startbahn gerade überquert habe, kommt auch schon das nächste.

Sumburgh Head

zum Broch of Burraland