Das Schiffshebewerk Niederfinow

Technik und Kurzgeschichte

Zur Eröffnung des Großschifffahrstweges Berlin-Stettin (auch Hohenzollernkanal) wurde im Bereich Niederfinow/Liepe eine Schleusentreppe bestehend aus vier Einzelschleusen mit jeweils 9 Metern Fallhöhe gebaut. Aber schon beim Beginn des Baus war klar, daß dieses Bauwerk später durch ein Schiffshebewerk am selben Ort ersetzt werden sollte, da die Schleusung zum einen sehr zeitaufwändig war und außerdem, trotz des Baus von Sparschleusen, die eine Wasserersparnis von ca. 66 Prozent brachten, der Schleusungsprozeß sehr viel Wasser kostete.

Ein Schiffshebewerk wurde damals nur noch nicht gebaut, da die technischen Möglichkeiten zu dem Zeitpunkt schlichtweg fehlten. Es gab zu dem Zeitpunkt nur verschiedene kleinere Hebewerke (z.B. in Henrichenburg oder LA LOUVIERE) aber keines, daß solch einen gewaltigen Höhenunterschied von 36 Metern überbrückte. Zur Erprobung des Gesamtsystems wurde in den Folgejahren ein Modell im Maßstab 1:5 errichtet, das von seinen Ausmaßen schon größer als das zu dieser Zeit größte Schiffshebewerk der Welt war.

Der Bau des Schiffshebewerkes Niederfinow begann schließlich im Jahre 1927 und konnte 1934 beendet werden. Dabei entstand das zu dieser Zeit größte Senkrechthebewerk der Welt (erst das Schiffshebwerk Scharnebeck war größer). Die Hubhöhe beträgt 36 Meter, das gesamte Bauwerk ist sogar 60 Meter hoch und dominiert seit dieser Zeit das Gebiet zwischen Niederfinow und Liepe.


Zum Abschluß noch einige weitere Daten:

Das Schiffshebewerk stellte schon immer eine der herausragenden Attraktionen der Region dar und erreicht jedes Jahr Besucherzahlen über 100.000. Neben dem einfachen Begehen der Anlage bieten einige Betreiber auch Fahrten mit dem Schiff durch das Hebewerk, evtl. mit anschließender Fahrt auf dem Finowkanal oder Teilen der Alten Oder an.

Weitere Informationen zum Schiffshebewerk Niederfinow auf folgenden Homepages:
Wasser- und Schifffahrtsamt Eberswalde
Wasserstraßenneubauamt Berlin