W I N D J A M M E R - Roald Amundsen

Im Herbst 1992 konnte ich an zwei Törns auf der Brigg Roald Amundsen teilnehmen.

Beide Törns starteten von Saßnitz auf Rügen, Unser erstes Ziel war Bornholm, beim zweiten Törn ging es nach Malmö. Auch hier konnte ich als Stammcrew mitfahren. Das Schiff war gerade erst knapp zehn Wochen in Betrieb, alles wirkte noch sehr neu und unbenutzt.

Die Segelbedingungen waren für so ein Schiff fast ideal. Der Wind blies selten mit weniger als 5Bft, in Spitzen erreichte er aber auch 9Bft. Dazu hatte sich durch den beständigen Nordost eine Welle von ca. 4 Metern aufgebaut, so daß ordentlich Bewegung im Schiff war.

Einige der Gäste fanden die Bedingungen wohl nicht so optimal und verließen in Malmö das Schiff. Leider mußte ich den zweiten Törn zusammen mit ihnen in Malmö beenden, da ich noch eine Regatta fahren mußte.

An der Roald faszinierten mich die hervorragenden Segeleigenschaften (das Schiff läuft immerhin 60° zum wahren Wind, was für einen Windjammer ein sehr guter Wert ist. Dadurch ist richtiges Kreuzen möglich) und die beiden Kapitäne, die mit dem Schiff ausgezeichnet umgehen konnten.

Aber es war auch noch gut zu merken, daß das Schiff erst zehn Wochen unterwegs war und außerdem stellten sich einige Konstruktionsmerkmale als sehr ungünstig heraus. So waren z.B. Kombüse und Messe achtern untergebracht. Dadurch war es bei dem doch recht starken Seegang sehr anstrengend sowohl zu kochen, als auch zu essen. Nach dem Eindecken mußte sich z.B. an jeden Tisch jemand setzen und alles, was auf dem Tisch stand, sehr gut festhalten. Und dann waren mir auch die Kojen zu groß. Ich hatte in meiner Querkoje nicht wirklich die Chance, ruhig zu schlafen, da ich keinen Halt im Bett fand.

Die Ammundsen im Hafen von Saßnitz

Der Fockmast

Segelsetzen im Team

Auf dem schönsten Platz