Der Werbellinseecup ist Geschichte und ein Wochenende voller Wind und Segelspaß ist vorbei.
Zum 4. mal lud der SWV Werbellinsee zu dieser Veranstaltung ein, aber noch nie, war die Resonanz so gering. Nur 4 Boote schafften den Weg nach Altenhof, wobei zwei von ihnen bereits vom See kamen.
Die Idee zu dieser Regatta entstand, weil wir ein Angebot vor allem für die Berliner und Ostdeutschen 505er-Segler schaffen wollten. Die Regatten im Frühjahr in Berlin wollten wir damit um ein attraktives Angebot ergänzen.
In den letzten Jahren hatte sich alles relativ gut entwickelt und mit einer jährlichen Steigerung von 2 Booten konnten wir zufrieden sein. 2001 waren 9 Boote am Start, wobei uns aber insgesamt 11 Meldungen vorlagen.
Sicherlich war für die geringe Teilnahme in diesem Jahr auch die mehrfache Verschiebung Schuld, die zum einen auf Bitten der Veranstalter/Organisatoren des/r Trainings/Regatta in Grömitz und zum anderen durch das „Auftauchen“ der Warnemünder Woche verursacht wurde, die zugesagte Hilfe bei der Werbung von einigen Seglern für diese Regatta im Osten blieb aber leider aus.
In diesem Jahr lief dadurch alles etwas schleppend, 3 Wochen vor dem Termin (als im letzten Jahr bereits 8 Meldungen vorlagen) gab es erst 3 Meldungen und die weiteren 4 liefen dann bis zum Freitag Abend ein. Wobei da schon wieder einer abgesprungen war. Am Sonnabend erschienen dann die erwähnten 4 Boote, 2 aus Berlin (Danke an Kerstin und Martin Bernauer und Andreas Lehmann / Robert Hanke , ich hoffe Ihr hattet trotzdem Spaß) und dazu 2 Schiffe vom Werbellinsee (GER 6169 mit Katie Vorwerk / Annika Kerkow und GER 6786 mit Hendrik Reinhardt / Axel Schult). Von einer Rangliste zu träumen war also völlig absurd.
SONNABEND
Das Wetter hatte es in diesem Jahr dafür gut gemeint, der Wind blies am Sonnabend mit 4 bis zu sehr satten 6 Bft und wer den Werbellinsee kennt, weiß dass die Böen so richtig reinhauen. Wir versuchten zu 12.00 einen Start durchzuführen, aber nachdem Katie und Annika gar nicht erst rausfuhren, Andreas und Robert gleich wieder umkehrten und die beiden anderen Boote direkt im Startbereich testen mussten, wie sich das Wasser anfühlt, brach die Wettfahrtleitung ab und verschob auf den Sonntag. Der Stimmung schadete das aber nicht wirklich. Denn zum Abend gab es wie immer reichlich und sehr köstlich zu essen.
SONNTAG 1. Lauf
Sonntag früh dann eine etwas entspanntere Lage. Es wehten ca. 4 Windstärken aus West, der Start erfolgte sehr pünktlich und wir gingen auf die lange Kreuz. Normalerweise ist am Sonntag die Langfahrt geplant, da wir nun aber noch gar nicht gesegelt waren, veränderten wir das Programm und machten statt einer ganz langen, zwei etwas kürzere Wettfahrten, die aber trotzdem über den See führten, auch weil wir den Aufwand für die Wettfahrtleitung gering halten wollten.
Der Start war deshalb direkt vor dem Verein und die erste Kreuz ging ca. 3 km nach Westen. Hier war eine Boje (die Barschbergboje) backbord zu runden, dann ging es ca. 5 km raumschots über den See um eine weitere Boje herum und direkt ins Ziel vor dem Verein.
Durch einen guten Start konnten wir die Kreuz dominieren und das „Feld“ über den See führen, oder lag es daran, dass wir vorneweg fahren sollten? Auf jeden Fall erreichten wir die Boje mit einem guten Vorsprung, die anderen waren dicht beisammen. Normalerweise hätten wir jetzt natürlich unseren Vorsprung halten sollen, aber Martin zog dann seinen großen Spi und kam so auf uns zugeflogen, dass wir richtig Angst bekamen. Unser Vorsprung schmolz dahin und wir waren bald überholt.
Vor der Boje schien Martin dann aber nicht genau zu wissen, wo es lang geht und so konnten wir noch vor ihm das Faß runden. Den Vorsprung ließen wir uns auch nicht mehr nehmen und kamen als erste ins Ziel.
Zwischen den anderen beiden wurde es bis zur Boje noch mal richtig spannend und wir dachten schon, die Mädchen könnten es noch schaffen, aber sie verhedderten sich mit dem Spi und so konnten Andreas und Robert ungehindert als Dritte ins Ziel fahren.
SONNTAG 2. Lauf
Der Wind hatte inzwischen schon wieder sehr aufgefrischt und die Mädchen verließen uns noch vor dem Start in Richtung Land. Uns gelingt von allen dann der beste Start und so mußten wir gleich von vorne weg den ersten Platz verteidigen. Das klappte auch erstaunlich gut und wir bauten den Vorsprung konsequent aus.
An der Luvtonne hatten wir schon fast 100 m Vorsprung. Blieb bloß noch diese ewig lange Spi-Strecke, auf der wir uns gegen Martin wehren mussten. (Die beiden Jungs waren zwischenzeitlich auch abgesprungen)
Es lief auch alles richtig Klasse, wir ballerten über den See und hatten nicht das Gefühl, dass Martin wirklich herankommt... Bloß dass wir ja noch halsen mussten. Und bei dieser doch sehr Entscheidenden hatten wir arge Probleme und kenterten. Dadurch konnte Martin ganz in Ruhe vorbei fahren und war dann ewig weit weg. Da war es auch egal, dass wir noch einmal kenterten und so mit riesigem Rückstand als Zweite ins Ziel kamen. In der Gesamtwertung wurden wir aber doch Erster, die Wettfahrtregeln wurden im letzten Jahr genau in diesem Punkt (Wertung bei Punktgleichheit) zu unserem Glück geändert.
Was bleibt: Es hat wieder einmal allen Beteiligten Spaß gemacht, der Wind hatte es etwas zu gut gemeint, das Essen war wieder lecker und mehr als ausreichend und jeder der Teilnehmer hatte einen Preis bekommen.
Als Fazit für uns bleibt, daß alle, die nicht kamen, eine tolle Veranstaltung verpaßt hatten und leider diese Regatta (es liegt vor allem an der enttäuschenden Teilnahme) so nicht mehr stattfinden wird und die Klasse verliert eines der schönsten Reviere östlich der Elbe.
Hendrik (GER 6786 – Wirrpool)
Boote: 14 Wettfahrten: 2 / Wertungen: 0 Faktor: 1.00 1. GER 6786 Hendrik Reinhardt / Axel Schult 1,2 2. GER 8385 Martin Bernauer / Kerstin Bernauer 2,1 3. GER 8365 Andreas Lehmann / Robert Hanke 3, DNF 4. GER 6169 Kati Vorwerk / Anika Kerkow 4, DNC